Rauchen und...

Rauchen hat Auswirkungen auf ganz verschiedene Bereiche im Leben. Infos zu gesundheitlichen Folgeschäden und Risiken findet ihr hier. Auf unserer Seite "Rauchen und..." haben wir euch mal die Auswirkungen auf Sport, Sexualität, Partnerschaft und Schwangerschaft zusammengefasst.

...Sexualität

Das Wichtigste in Kürze

  • Küssen spielt in der Partnerschaft eine entscheidende Rolle – eine gute noch dazu, wenn kein Zigarettengeruch oder gelbe Zähne dieses Erlebnis stören.

  • Rauchen kann zu Durchblutungsstörungen und damit zu Erektionsproblemen bei Männern führen.

  • Außerdem steigt dadurch das Risiko für Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen.

 

Rauchfreie Küsse schmecken besser

So ein Kuss ist schon faszinierend: Es beginnt mit einer Berührung der Lippen. Dort sitzen viele Nervenzellen, die sogleich die eintreffenden Informationen an das Gehirn weiterleiten und melden.
So fühlt sich der andere Mund an – und so schmeckt und riecht der Kuss. Im Gehirn werden dabei jede Menge weitere Botenstoffe produziert, die (meist) ein wohliges Gefühl auslösen.

Wer küsst schon gerne einen Aschenbecher?

Getrübt werden kann die Freude, wenn der Kuss nicht schmeckt oder der Atem fies riecht – etwa weil jemand vorher Kaffee getrunken, sich länger nicht die Zähne geputzt oder aber geraucht hat. Auch Kaugummis helfen meist nicht gegen bitteren Zigarettengeschmack und -geruch. Jemand, der erst vor kurzem mit dem Rauchen aufgehört hat, kann da übrigens ganz besonders empfindlich sein, da sich nach dem Rauchstopp die Geschmacksnerven erholen und man auch wieder besser riechen kann. Verständlich, dass der Tabakgeschmack und der Zigarettengeruch dann viel intensiver und unangenehmer wahrgenommen werden als vorher. Und vielen fallen nach dem Rauchstopp auch noch mehr die gelben Zahnverfärbungen durch das Rauchen auf. Noch ein Grund, warum rauchfreie Küsse einfach angenehmer sind.

Rauchen: Stört nicht nur beim Küssen

Kuss ist nicht gleich Kuss. So gibt es zum Beispiel Freundschaftsküsse und solche, die sich Familienmitglieder untereinander geben. Und dann gibt es noch: erotische Küsse. Dabei spielt das (Nicht-) Rauchen eine ganz besondere Rolle. Die Zigarette kann Erotik und Sexualität nämlich empfindlich stören, wie die folgenden Fakten zeigen.

Rauchen kann zu Erektionsproblemen beitragen

Und das kommt so: Eigentlich sollten sich Blutgefäße ja flexibel ausdehnen und zusammenziehen können – je nachdem, mit wie viel Blut sie gerade gefüllt sind. So wie ein Gartenschlauch, nur viel weicher und elastischer.
Die Giftstoffe des Tabakrauchs greifen die Innenwände der Blutgefäße im Körper an und verhärten sie. Dadurch werden sie weniger elastisch. Das Blutgefäß kann sich dann nicht mehr so leicht verengen und erweitern. Das trifft auch auf die Blutgefäße im Penis zu. Dadurch wird der zeitweilige Anstieg der Durchblutung, der für eine Erektion (Anschwellen des Penis) notwendig ist, erschwert und es können Erektionsprobleme entstehen. Je mehr ein Mann raucht, umso höher ist sein Risiko für Erektionsprobleme.

Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern

Rauchende Frauen sind häufiger unfruchtbar als Nichtraucherinnen. Die Inhaltsstoffe des Tabaks stören sowohl die Entwicklung der Eizellen als auch die Produktion von Schwangerschaftshormonen. Außerdem erschweren sie die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Dadurch sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.
Auch bei Männern verteilen sich die Giftstoffe des Tabakrauchs im gesamten Körper. Darüber gelangen sie in den Hoden und wirken sich dort negativ auf die Produktion der Spermien aus. Die Folge: Die Spermien von rauchenden Jungen und Männern sind oft kleiner und weniger beweglich. Das kann die Fruchtbarkeit mindern.

Fazit: Zigarettenrauch stört nicht nur beim Küssen, sondern kann auch Fruchtbarkeit und Potenz beeinträchtigen. Dagegen hilft: rauchfrei werden bzw. rauchfrei bleiben.

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...Sport

Sport und Rauchen: passen nicht zusammen

Wer nicht raucht, hat beim Sport den längeren Atem. Das zeigt sich vor allem bei Ausdauersportarten wie Laufen, Fußball oder Schwimmen. Denn Rauchen macht schlapp. Wie kommt das eigentlich?

Tabakrauch verdrängt Sauerstoff

Das liegt vor allem an dem Gas Kohlenmonoxid, das im Tabakrauch enthalten ist. Beim Rauchen gelangt das Kohlenmonoxid über die Lunge in den Blutkreislauf. Dort verbindet es sich mit dem roten Blutfarbstoff, dem sogenannten „Hämoglobin“. Eigentlich hat das Hämoglobin die Aufgabe, lebenswichtigen Sauerstoff durch den Körper und zu den Organen zu transportieren. Wenn es sich aber schon mit Kohlenmonoxid verbunden hat, ist es wie bei einem voll besetzten Auto: Für Zusteigende (in diesem Fall den Sauerstoff) ist es dann schwer, noch einen Platz zu bekommen. Die Folge: Der Körper wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Den braucht man aber beim Sport ganz besonders. Sport und Rauchen passen deshalb überhaupt nicht zusammen.

Nichtrauchen im Trend

Was die Forschung herausgefunden hat, wissen die Jugendlichen in Deutschland schon längst: Immer weniger Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren rauchen. Und eine große Mehrheit der Jugendlichen macht regelmäßig Sport. Nichtrauchen und viel Sport: beste Voraussetzungen also für eine gute Ausdauer.

Über weitere Auswirkungen von Tabakrauch auf den Körper informiert euch unsere Seite Dein Körper raucht mit.

Auch Passivrauchen macht übrigens schlapp. Nicht nur Vereinshäuser von Sportvereinen sollten deshalb immer rauchfrei sein.

Ein gutes Vorbild

Und noch aus einem weiteren Grund passen Sport und Rauchen nicht zusammen: Viele Kinder und Jugendliche trainieren in Sportvereinen. Trainerinnen und Trainer erfüllen eine wichtige Vorbildfunktion, wenn sie selber nicht rauchen und ihren „Schützlingen“ klar machen, dass sie nur rauchfrei die volle Power haben.

...Partnerschaft

Das Wichtigste in Kürze

  • In Beziehungen kann Rauchen stören oder zum Anlass von Streit werden.

  • Einer anderen Person kann man das Rauchen zwar nicht abgewöhnen, aber dazu beitragen, dass sie den Rauchstopp schafft.

  • In einer Partnerschaft sind gemeinsame Regeln wichtig, auch zum Thema Rauchen.

 

Rauchen: Störfaktor und Streitthema in Beziehungen

Rauchen kann in einer Beziehung zum Störfaktor oder sogar zum Streitthema werden –  vor allem dann, wenn eine/r von beiden raucht und der oder die andere nicht.

Ganz konkret stören kann Rauchen zum Beispiel …

… beim Küssen (rauchfreie Küsse schmecken einfach besser)

… beim Sex (mehr Infos dazu gibt es unter Rauchen und Sexualität auf dieser Seite)

… wenn der Partner oder die Partnerin ständig nach Zigaretten riecht

… weil man sich Sorgen macht, wenn der bzw. die andere sich durch das Rauchen schädigt

Aus Unzufriedenheit kann Streit werden

Wer schon mal verliebt war und dann mit der anderen Person zusammengekommen ist, kennt das: Gerade zu Beginn einer Beziehung ist man bereit, über viele Dinge hinweg zu sehen, die einen normalerweise stören würden. Oder aber die „Nachteile“ des anderen fallen einem gar nicht erst auf. Es ist einfach alles „rosarot“ in dieser ersten Zeit. Nach ein paar Monaten kann das schon anders aussehen: „Merkt er eigentlich nicht, dass er mich nie ausreden lässt?“ oder „Immer muss ich den Tisch abräumen. Sie könnte ja auch mal auf die Idee kommen.“. Und so weiter, es gibt so viele Beispiele wie Paare auf dieser Welt. Das muss nicht gleich Streit bedeuten, aber so entstehen Unzufriedenheiten, aus denen dann ein Streit entstehen kann.

„Sonderfall“ Rauchen

Und dann gibt es da den Sonderfall Rauchen. „Sonderfall“, weil es etwas anderes ist, „von jetzt an öfters den Tisch abzuräumen“ oder aber mit dem Rauchen aufzuhören. Denn manche wollen das gar nicht und/ oder aber haben Angst, dass sie es nicht schaffen, rauchfrei zu werden. Rauchen ist auch deshalb ein Sonderfall, weil das Qualmen für den nichtrauchenden Teil der Partnerschaft meist nicht nur ein Ärgernis ist, sondern auch die Sorge hinzukommt, dass der/ die andere sich damit schädigt.

Was also tun, wenn der Partner bzw. die Partnerin raucht und einen das stört oder man sich Sorgen macht?

Die schlechte Nachricht zuerst: Jemandem das Rauchen abgewöhnen, wenn er oder sie das gar nicht möchte, ist so gut wie unmöglich.

Und jetzt die gute Nachricht: Der Partner oder die Partnerin kann enorm hilfreich sein für jemanden, der mit dem Rauchen aufhören möchte.

Das kann helfen, wenn ihr einen rauchenden Freund oder eine rauchende Freundin habt:

1. Wenn ihr selber nicht raucht, habt ihr schon etwas für den anderen getan. Denn wenn sich euer Freund oder eure Freundin mal zu einem Rauchstopp entschließt, kann er / sie sich an euch orientieren und hat nicht ständig einen rauchenden Partner auf der Bildfläche. So ist der oder die andere nicht Verlockungen ausgesetzt, wenn ihr zusammen seid.

2. Macht deutlich, wie ihr zum Rauchen steht. Wenn ihr euch Sorgen um die Gesundheit eures Freundes oder eurer Freundin macht, sagt das ruhig. Baut jedoch am besten nicht zu viel Druck auf, denn: Druck erzeugt oft Gegendruck. Wenn man jemanden angreift, weil er raucht, passiert meist Folgendes: Er verteidigt sich und überlegt sich noch mehr Argumente für das Rauchen. Und gerade das will man ja nicht erreichen.

3. Wenn der oder die andere sich dazu entscheidet, mit dem Rauchen aufzuhören, könnt ihr praktische Hilfe leisten. Zum Beispiel indem ihr gemeinsam etwas unternehmt, damit er oder sie nicht ans Rauchen denken muss. Oder auch indem ihr dabei helft, sich in Stresssituationen oder bei Gereiztheit zu beruhigen. Denn gerade in den ersten Tagen und Wochen nach dem Rauchstopp sind viele Menschen oft genervt – eine Folge der Umgewöhnung. Der anderen Person hilft es, wenn man in dieser Phase mehr Verständnis für sie aufbringt als sonst. Das „Genervtsein" wird mit der Zeit immer weniger.

Das Wichtigste ist – wie so oft im Leben – dass ihr offen über das Thema sprechen könnt und der eine der anderen zuhört. Auf dieser Basis lassen sich auch leichter gemeinsame Regeln für die Partnerschaft aufstellen, was das Rauchen angeht, zum Beispiel: „Drinnen wird nicht geraucht“. Denn möglicherweise begleitet einen das Thema noch längere Zeit.

Fazit: Man kann dazu beitragen, dass der Freund oder die Freundin mit dem Rauchen aufhört. Jemand anderem das Rauchen abgewöhnen, obwohl er oder sie das nicht will, ist allerdings kaum möglich.

...Stress

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Raucherinnen und Raucher greifen bei Stress zur Zigarette.

  • Stress kann krank machen, Rauchen sowieso.

  • Es gibt viele gesunde Möglichkeiten, Stress zu reduzieren.

 

Alltagsstress

Ein voller Stundenplan, vielleicht sogar eine Prüfung zwischendurch, später dann im Haushalt helfen und dann auch noch die kleine Schwester bei den Hausaufgaben unterstützen: So ein „ganz normaler Tag" kann ganz schön stressig sein. Klar, dass man da zwischendurch Pausen braucht, um abschalten zu können: Musik hören, mit Freunden und Freundinnen telefonieren, ein Computerspiel machen oder joggen gehen – die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, auch beim Thema „Pause machen".

Rauchen gegen den Stress? Keine gute Idee

Viele Raucher und Raucherinnen greifen bei Stress vermehrt zur Zigarette. Sie verbinden das Ziehen an der Zigarette meist mit einer kurzen Pause und das beruhigt sie – erst einmal. Denn nach einer Zeit braucht der Körper die nächste Nikotinzufuhr. Also ist so eine Zigarette eigentlich gar kein gutes „Anti-Stressmittel“. Aber hat sich jemand erst einmal daran gewöhnt, Ärger „weg zu rauchen“, fällt es ihm (oder ihr) schwer, damit aufzuhören. Leichter geht das, wenn man weiß, wie man Stress in den Griff kriegen kann – ganz ohne Zigarette!

Stress mit den Eltern? Reden hilft

In der Zeit des Erwachsenwerdens gehen die Vorstellungen von dir und deinen Eltern häufig auseinander. Vielleicht willst du mehr Freizeit mit Freundinnen und Freunden verbringen und ausgehen. Deine Eltern haben hier oft andere Vorstellungen, besonders wenn’s ums Lernen und die Schule geht. Am besten sprichst du deine Eltern darauf direkt an. Du kannst erklären, was dir wichtig ist und im besten Fall eine Vereinbarung mit den Eltern treffen, mit der alle gut auskommen können. Klare Regeln, an die sich alle halten, vermeiden Auseinandersetzungen und schlechte Stimmung zu Hause.

Unsere drei Tipps gegen Stress:

Tipp 1: Bewegung

Wer sich viel bewegt, baut dabei automatisch die Stresshormone ab, die durch das Blut rauschen. Körperliche Aktivitäten sind außerdem ein guter Ausgleich für das viele Sitzen den ganzen Tag über.

Wer jetzt denkt „Wenn ich auch noch zusätzlich Sport mache, habe ich ja noch einen Termin mehr auf meiner Liste und dann wird es erst recht stressig“, kann ganz beruhigt sein. Denn zum einen ist es nicht sinnvoll, sich eine Sportart auszusuchen, auf die man gar keine Lust hat. Und zum anderen braucht man nicht unbedingt einen extra Termin, um sich mehr zu bewegen. Wählt eine Bewegungsart, für die ihr euch nicht extra aufraffen müsst, zum Beispiel weil sie einfach Spaß macht:

  • mit Freunden mal wieder Fußball spielen
  • mit dem Hund der Nachbarin Gassi gehen
  • Klettern oder Bouldern

Es gibt auch Möglichkeiten, das tägliche Bewegungspensum „ganz nebenbei“ zu erhöhen:

  • statt den Aufzug, die Treppe nehmen
  • zwei Haltestellen früher aussteigen und den Rest der Strecke zu Fuß gehen
  • mit dem Fahrrad, anstatt mit dem Bus zur Schule fahren

Tipp 2: Freundinnen und Freunde – die besten Stressdämpfer überhaupt

Lange Zeit seiner Stammesgeschichte war der Mensch in Horden unterwegs. Heutzutage verbringen wir dagegen viel Zeit alleine. Denken wir nur an die vielen Stunden, in denen wir auf kleine oder große Bildschirme starren. Mit Freunden zusammen sein, ist da der perfekte Ausgleich. Ein weiterer Vorteil dabei: Man kann sich auch mal über Schwierigkeiten im Leben austauschen, danach fühlt sich die Welt meist gleich entspannter an. Außerdem kriegt man so mit, dass andere Leute auch Stress haben und wie sie damit klarkommen.

Tipp 3: Regelmäßig runter schalten

Wir haben es am Anfang des Textes beschrieben: Der Tag eines Jugendlichen ähnelt manchmal dem eines Managers oder einer Managerin. Richtige Pausen sind da oft gar nicht vorgesehen, oder fallen viel zu kurz aus – zum Beispiel, wenn es direkt nach der Schule in den Musikunterricht geht. Verständlich, wenn einem da mal die Puste – oder die Lust – ausgeht. Damit das nicht passiert, sollte man regelmäßig „echte“ Pausen einlegen – Zeiten also, in denen man tun kann, was man will. So machen es übrigens auch Hochleistungssportler und -sportlerinnen: Sie wissen, wie wichtig regelmäßige Entspannungspausen sind, um gute Leistungen zu bringen.

Beim Runterschalten können kurze Entspannungsübungen helfen. Dabei werden zum Beispiel nacheinander verschiedene Muskelgruppen erst angespannt und dann wieder entspannt. Oder man macht eine Reise durch den Körper, bei der man sich auf einzelne Regionen des Körpers konzentriert. Eine besonders einfache Entspannungsübung setzt beim Atmen an: Ihr zählt bis drei und atmet dabei tief ein – und dann langsam aus, dabei zählt ihr bis fünf. Das macht ihr fünf bis zehn Mal hintereinander.

Solche Übungen können übrigens auch bei Prüfungsangst oder verspannten Muskeln helfen. Viele gute Beispiele und Anleitungen gibt es im Internet – einfach mal ausprobieren.

Fazit: Wer seinen Stress möglichst gut in den Griff bekommt, hat weniger Gründe zu rauchen. Und wer mit dem Rauchen Schluss machen will, wird auf unserer Seite zum Rauchstopp  fündig.

...Schwangerschaft

Das Wichtigste in Kürze

  • Rauchen gefährdet die Gesundheit des ungeborenen Kindes.

  • Über die Nabelschnur gelangen die Giftstoffe des Tabakrauchs bis zum Kind und schaden ihm.

  • Auch nach der Geburt sollte das Kind nicht in Berührung mit Tabakrauch kommen.

     

Tabakrauch schadet dem Ungeborenen

Während einer Schwangerschaft entsteht zwischen Mutter und Kind ein „geniales Versorgungssystem“: Über die Nabelschnur wird das Kind mit Sauerstoff und allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die es für eine gesunde Entwicklung benötigt. Wenn eine schwangere Frau raucht oder Tabakrauch von anderen einatmet, gelangen über die Nabelschnur die Giftstoffe aus dem Tabak direkt in den Blutkreislauf des Kindes:

  • Kohlenmonoxid zum Beispiel verdrängt den Sauerstoff im Blut – das gefährdet das Wachstum des Embryos und stört wichtige Reifungsprozesse.
  • Nikotin bewirkt eine Verengung der Blutgefäße. Dadurch wird die Gebärmutter schlechter durchblutet. Es entsteht ein regelrechter Engpass bei der Versorgung des Kindes: Es erhält weniger Nährstoffe.

Das hat Folgen für Mutter und Kind: Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft und für zum Teil schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen des Kindes. So kommt es häufiger zu Frühgeburten, das Geburtsgewicht des Kindes ist geringer und das Risiko eines plötzlichen Kindstods nimmt zu, wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht.

Jede einzelne Zigarette schadet – das gilt bei einer Schwangerschaft gleich doppelt: Es gibt keine Tabakmenge, die unbedenklich wäre, auch Passivrauchen ist schädlich für Mutter und Kind. Werdende Väter und alle anderen, die mit der schwangeren Frau zusammenleben, sollten darauf Rücksicht nehmen und nicht in ihrer Nähe rauchen. Außerdem sollten sie es ihr möglichst leicht machen, nicht zu rauchen bzw. ihr helfen, möglichst bald damit aufzuhören.

Auch nach der Geburt: Tabakrauch ist Gift für das Kind

Wenn das Baby auf der Welt ist, geht es weiter darum, es von schädlichen Einflüssen abzuschirmen. Dazu gehört natürlich auch Tabakrauch. In der Nähe des Kindes sollte nicht geraucht werden und es sollte sich auch möglichst nicht in Räumen aufhalten, in denen vorher geraucht wurde.

Weiterhin gilt, dass die Mutter nicht rauchen sollte. Ein wichtiger Grund dafür ist das Stillen. Denn die giftigen Substanzen des Tabakrauchs können in die Milch übergehen und darüber auch in den Körper des Kindes gelangen.

Es gibt spezielle Angebote für schwangere Frauen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, zum Beispiel die Plattform IRIS: https://www.iris-plattform.de/.

 

Quellen- und Literaturverzeichnis

Fachautor:

Peter Spahlinger

Redaktion:

Martin Reemts

Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Sport und Rauchen – ein Widerspruch! Heidelberg, 2010

  • Cnattingius S (2004) The epidemiology of smoking during pregnancy: smoking prevalence, maternal characteristics, and pregnancy outcomes.
    Nicotine Tob Res 6(Suppl 2):S125-140 2.

  • Mei-Dan E, Walfisch A, Weisz B et al. (2015) The unborn smoker: association between smoking during pregnancy and adverse perinatal outcomes. J Perinat Med 43(5):553-558

  • Pötschke-Langer, M., Kahnert, S., Schaller, K., Viarisio V., Heidt, C., Schunk, S., Mons, U., & Fode, K. (2015). Tabakatlas Deutschland, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, 2.Auflage, Heidelberg

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