Das Wichtigste in Kürze
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In Beziehungen kann Rauchen stören oder zum Anlass von Streit werden.
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Einer anderen Person kann man das Rauchen zwar nicht abgewöhnen, aber dazu beitragen, dass sie den Rauchstopp schafft.
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In einer Partnerschaft sind gemeinsame Regeln wichtig, auch zum Thema Rauchen.
Rauchen: Störfaktor und Streitthema in Beziehungen
Rauchen kann in einer Beziehung zum Störfaktor oder sogar zum Streitthema werden – vor allem dann, wenn eine/r von beiden raucht und der oder die andere nicht.
Ganz konkret stören kann Rauchen zum Beispiel …
… beim Küssen (rauchfreie Küsse schmecken einfach besser)
… beim Sex (mehr Infos dazu gibt es unter Rauchen und Sexualität auf dieser Seite)
… wenn der Partner oder die Partnerin ständig nach Zigaretten riecht
… weil man sich Sorgen macht, wenn der bzw. die andere sich durch das Rauchen schädigt
Aus Unzufriedenheit kann Streit werden
Wer schon mal verliebt war und dann mit der anderen Person zusammengekommen ist, kennt das: Gerade zu Beginn einer Beziehung ist man bereit, über viele Dinge hinweg zu sehen, die einen normalerweise stören würden. Oder aber die „Nachteile“ des anderen fallen einem gar nicht erst auf. Es ist einfach alles „rosarot“ in dieser ersten Zeit. Nach ein paar Monaten kann das schon anders aussehen: „Merkt er eigentlich nicht, dass er mich nie ausreden lässt?“ oder „Immer muss ich den Tisch abräumen. Sie könnte ja auch mal auf die Idee kommen.“. Und so weiter, es gibt so viele Beispiele wie Paare auf dieser Welt. Das muss nicht gleich Streit bedeuten, aber so entstehen Unzufriedenheiten, aus denen dann ein Streit entstehen kann.
„Sonderfall“ Rauchen
Und dann gibt es da den Sonderfall Rauchen. „Sonderfall“, weil es etwas anderes ist, „von jetzt an öfters den Tisch abzuräumen“ oder aber mit dem Rauchen aufzuhören. Denn manche wollen das gar nicht und/ oder aber haben Angst, dass sie es nicht schaffen, rauchfrei zu werden. Rauchen ist auch deshalb ein Sonderfall, weil das Qualmen für den nichtrauchenden Teil der Partnerschaft meist nicht nur ein Ärgernis ist, sondern auch die Sorge hinzukommt, dass der/ die andere sich damit schädigt.
Was also tun, wenn der Partner bzw. die Partnerin raucht und einen das stört oder man sich Sorgen macht?
Die schlechte Nachricht zuerst: Jemandem das Rauchen abgewöhnen, wenn er oder sie das gar nicht möchte, ist so gut wie unmöglich.
Und jetzt die gute Nachricht: Der Partner oder die Partnerin kann enorm hilfreich sein für jemanden, der mit dem Rauchen aufhören möchte.
Das kann helfen, wenn ihr einen rauchenden Freund oder eine rauchende Freundin habt:
1. Wenn ihr selber nicht raucht, habt ihr schon etwas für den anderen getan. Denn wenn sich euer Freund oder eure Freundin mal zu einem Rauchstopp entschließt, kann er / sie sich an euch orientieren und hat nicht ständig einen rauchenden Partner auf der Bildfläche. So ist der oder die andere nicht Verlockungen ausgesetzt, wenn ihr zusammen seid.
2. Macht deutlich, wie ihr zum Rauchen steht. Wenn ihr euch Sorgen um die Gesundheit eures Freundes oder eurer Freundin macht, sagt das ruhig. Baut jedoch am besten nicht zu viel Druck auf, denn: Druck erzeugt oft Gegendruck. Wenn man jemanden angreift, weil er raucht, passiert meist Folgendes: Er verteidigt sich und überlegt sich noch mehr Argumente für das Rauchen. Und gerade das will man ja nicht erreichen.
3. Wenn der oder die andere sich dazu entscheidet, mit dem Rauchen aufzuhören, könnt ihr praktische Hilfe leisten. Zum Beispiel indem ihr gemeinsam etwas unternehmt, damit er oder sie nicht ans Rauchen denken muss. Oder auch indem ihr dabei helft, sich in Stresssituationen oder bei Gereiztheit zu beruhigen. Denn gerade in den ersten Tagen und Wochen nach dem Rauchstopp sind viele Menschen oft genervt – eine Folge der Umgewöhnung. Der anderen Person hilft es, wenn man in dieser Phase mehr Verständnis für sie aufbringt als sonst. Das „Genervtsein" wird mit der Zeit immer weniger.
Das Wichtigste ist – wie so oft im Leben – dass ihr offen über das Thema sprechen könnt und der eine der anderen zuhört. Auf dieser Basis lassen sich auch leichter gemeinsame Regeln für die Partnerschaft aufstellen, was das Rauchen angeht, zum Beispiel: „Drinnen wird nicht geraucht“. Denn möglicherweise begleitet einen das Thema noch längere Zeit.
Fazit: Man kann dazu beitragen, dass der Freund oder die Freundin mit dem Rauchen aufhört. Jemand anderem das Rauchen abgewöhnen, obwohl er oder sie das nicht will, ist allerdings kaum möglich.