COPD: Hättet ihr es gewusst?
COPD ist ...
... die Abkürzung von chronic obstructive pulmonary disease und bezeichnet auf Deutsch eine Chronische obstruktive Lungenerkrankung – auch bekannt und verharmlost als Raucherhusten. Weltweit sind schätzungsweise über 250 Millionen Menschen von einer COPD betroffen. Um über die Krankheit aufzuklären, wird in jedem Jahr der Welt-COPD-Tag begangen.
Weißt du, was hinter der Abkürzung COPD steht, bzw. was damit gemeint ist? Hast du eine Vermutung?
Hat das was mit CBD zu tun, also Cannabidiol aus dem weiblichen Hanf? Nein, keine Ahnung.
Alena, 19, Studentin Kunstgeschichte/ Französisch
Noch nie gehört. Ist das eine deutsche Abkürzung?
Alex, 21, Barkeeper
Nein, ich habe das noch nie gehört.
Marie-Sophie, 19, Studentin Kunstgeschichte
Nein, ich kann mit dieser Abkürzung nichts anfangen.
Mohamed, 22, Student Lehramt
Das ‚C‘ könnte für irgendwas mit ‚Chronisch‘ stehen, kann das sein?
Margarita, 22, Studentin Germanistik
Ich musste das erst nachschauen, ich kannte die Abkürzung vorher nicht. Die Erkrankung kenne ich aber und ich glaube, dass meine Lungen durch das Rauchen auch bereits einen Schaden haben könnten. Es bringt mich auf jeden Fall zum Nachdenken.
Daniel, 22, Student Gender Studies
Die COPD ist zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Fühlst du dich über diese und weitere Gefahren, die mit dem Rauchen einhergehen, ausreichend informiert? Wie könnte noch über die Gefahren der COPD aufgeklärt werden?
Wir hatten an unserer Schule zum Beispiel einen Präventionstag und ich finde nicht, dass über die gesundheitlichen Schäden durch Rauchen ausreichend aufgeklärt wurde. Was uns gesagt wurde, ist, dass Rauchen Krebs fördert – mehr nicht. Ich versuche seit längerem aus gesundheitlichen Gründen mit dem Rauchen aufzuhören.
Daniel, 22, Student Gender Studies
Ich glaube, es wäre zum Beispiel besser, ohne komplizierte Abkürzungen zu arbeiten. Ich konnte mit COPD nicht viel anfangen. Mit einer einfacheren Begrifflichkeit könnte man mit Sicherheit besser daran arbeiten, damit Menschen es verstehen und sich merken können.
Alex, 21, Barkeeper
Ich finde das ist eine sehr schwierige Frage, weil viele Menschen sich auch nicht damit beschäftigen wollen. Manchmal glaube ich, dass Aufklärung nur die abholt, die sich aktiv damit beschäftigen wollen.
Alena, 19, Studentin Kunstgeschichte/ Französisch
Ich glaube es wäre eine sehr bereichernde Erfahrung, mit Menschen zu reden die an COPD leiden. Solche Erfahrungen „aus erster Hand“ sind immer sehr wirksam, finde ich. Es bringt wenig, wenn abstrakt darüber gesprochen wird.
Margarita, 22, Studentin Germanistik
Wir hatten nie Aktionen an der Schule über Rauchen oder andere Drogen. Ich weiß irgendwie relativ wenig über das Rauchen und die Folgen. Ich würde mir dazu aber auch kein Buch durchlesen wollen. Irgendwas Einfaches wie ein cooles Video oder ein Podcast würde mich eher abholen.
Marie-Sophie, 19, Studentin Kunstgeschichte
Ich rauche selber nicht, aber ich fühle mich in einer Großstadt, in der in Bars teilweise noch geraucht wird, auf jeden Fall in meiner Gesundheit gefährdet. Wir sollten als Gesellschaft darüber reden, wo wir Nichtraucher noch schützen wollen. Ich glaube, ich bin relativ gut aufgeklärt, was die gesundheitlichen Schäden angeht, aber COPD kannte ich zum Beispiel nicht. Darüber muss in den Medien stärker informiert werden.
Mohamed, 22, Student Lehramt
Findest du, es sollten noch mehr solcher Aktionstage stattfinden? Welche weiteren Themen im Zusammenhang mit dem Rauchen fallen dir für solche Aktionstage ein?
An mir gehen solche Aktionstage immer vorbei. Ich bin aber auch Nichtraucherin, ich weiß nicht, ob Raucher es vielleicht anders wahrnehmen. Wenn man nicht nach solchen Aktionen sucht, bekommt man glaube ich nichts mit. Vielleicht sollte man diese Aktionen so planen, dass kein Weg an ihnen vorbeiführt.
Marie-Sophie, 19, Studentin Kunstgeschichte
Auf jeden Fall. Ich habe damals mit dem Rauchen angefangen, weil es ‚cool‘ war. Das ist absoluter Blödsinn. Es ist viel cooler, nein sagen zu können und gesund zu leben. Es sollte definitiv Aktionstage mit Idolen und Vorbildern geben, die klar machen, dass Rauchen nicht cool ist.
Daniel, 22, Student Gender Studies
Es muss auf jeden Fall mehr solcher Aktionstage geben. Es muss jungen Menschen gezeigt werden, dass Rauchen negative Konsequenzen mit sich bringt. Es sollten sich auch öffentlich mehr YouTuber und andere berühmte Personen, die Einfluss auf Jugendliche haben, gegen das Rauchen aussprechen und sich positionieren. Eine Aktion unter YouTubern wäre eine gute Idee!
Mohamed, 22, Student Lehramt
Ich glaube es wäre auch wichtig zu betonen, unter welchen Bedingungen Tabakprodukte hergestellt werden – das ist nämlich nicht sehr ethisch. Wir sollten beim Rauchen auch an so etwas denken. Das kommt viel zu kurz.
Alex, 21, Barkeeper
Manche Leute haben Präventionstage in der Schule, andere nicht. Ich glaube wir sollten solche Aktionen auch mehr an Unis und Berufsschulen holen. Manchmal werben Zigarettenfirmen am Campus und verschenken Schachteln. Daher sollte auch Prävention hier stattfinden. Gerade in den Kulturwissenschaften, so mein Eindruck, rauchen sehr viele.
Alena, 19, Studentin Kunstgeschichte/ Französisch
Ich habe den Eindruck, dass über Rauchen kaum noch gesprochen wird. Vor zehn Jahren war das anders. Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg, dass junge Menschen garnicht erst anfangen zu rauchen. Aber natürlich dürfen wir da jetzt auch nicht locker lassen.
Margarita, 22, Studentin Germanistik
Etwa neun von zehn COPD-Erkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Wäre das für dich ein Grund mit dem Rauchen aufzuhören, oder gar nicht erst anzufangen?
Ich möchte an meine Zukunft denken, in der ich gesund bin. Das sollten wir uns alle vor Augen halten. Ich glaube, viele junge Menschen sind sich nicht klar, was es bedeutet, krank zu sein. Das ist etwas sehr wichtiges.
Mohamed, 22, Student Lehramt
Das wäre einer von vielen Gründen. Viel wichtiger wären mir meine Mitmenschen, bevor ich bei mir schaue. Zigaretten werden meist unter schlimmsten Bedingungen angefertigt und mit Kinderarbeit. Das sind für mich viel ausschlaggebendere Gründe.
Alex, 21, Barkeeper
Ja, auf jeden Fall. Wären mir mit 14 die dauerhaften und nichtheilbaren Folgen des Rauchens bewusst gewesen, hätte ich nicht damit angefangen.
Daniel, Student Gender Studies
Auf jeden Fall. Ich habe noch nie in meinem Leben geraucht, weil ich sehr viel Angst vor den gesundheitlichen Schäden habe. Mir wurde schon sehr früh gesagt, dass das Rauchen einen hohen Preis hat. Und ich möchte nicht das Risiko eingehen, an COPD oder anderen Folgen des Rauchens zu erkranken.
Margarita, 22, Studentin Germanistik
Gesundheit ist für mich in meinem Alter noch kein so großes Thema. Ich glaube junge Leute könnte man eher mit anderen Themen wie das Finanzielle oder die sofortigen Folgen wie das Stinken ansprechen.
Marie-Sophie, 19, Studentin Kunstgeschichte
Auf jeden Fall. Ich möchte auch mit 50 noch gesund sein und joggen können. Ein Leben mit einer nichtheilbaren Krankheit wäre definitiv anders und schwieriger – das will ich nicht.
Alena, 19, Studentin Kunstgeschichte/ Französisch
COPD: Hättet ihr es gewusst?
Im Jahr 2017 sind in Deutschland 32.104 Menschen an den Folgen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD gestorben. Damit ist die Lungenkrankheit bei uns die sechsthäufigste Todesursache – und kaum jemand kennt sie. Das soll der Welt-COPD-Tag, der jedes Jahr im November stattfindet, ändern. Er fand zuletzt am 20. November 2019 unter dem Motto „All together to end COPD“ statt und macht auf die Krankheit aufmerksam, die unter anderem mit Auswurf, Husten und Atemnot, die sogenannten „AHA-Symptome“, einhergeht. Am Anfang werden diese Symptome oft verharmlost und als Raucherhusten abgetan. Dabei ist die COPD alles andere als harmlos. Durch die immer schlechter werdende Versorgung mit Sauerstoff kann im Verlauf der Erkrankung beispielsweise auch das Herz Schaden nehmen – das kann lebensbedrohlich werden. 80 bis 90 Prozent der COPD-Erkrankungen sind auf Tabakkonsum zurückzuführen.
Unsere Tipps für euch:
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Weitererzählen! Die Krankheit ist immer noch kaum bekannt, obwohl sie so weit verbreitet ist.
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Aufhören zu rauchen! Auch nach jahrelangem Konsum lohnt sich ein Rauchstopp, weil sich dein Körper nach und nach regeneriert und auch das Risiko für verschiedene Krankheiten sinkt.
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Und: möglichst gar nicht erst anfangen zu rauchen.
- Lungeninformationsdienst (2018, 22. Februar). Wie verbreitet ist COPD?. Online verfügbar unter: https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/verbreitung/index.html
- Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease. World COPD Day. Online verfügbar unter:
- https://goldcopd.org/world-copd-day/
aktualisiert: 11.06.2020
