Darstellung von Rauchen in Serien und Filmen
Wie Rauchen in der Filmindustrie ins Gegenteil verkehrt wird
Wie Rauchen in der Filmindustrie ins Gegenteil verkehrt wird
Häufig rauchen Charaktere in Serien und Filmen; die Unterhaltungsindustrie setzt die Zigarette häufig ein, um bestimmte Charaktermerkmale zu vermitteln. Insbesondere Coolness, Attraktivität und Erfolg werden medial mit dem Stilmittel Zigaretten (und anderen Tabakprodukten) in Verbindung gesetzt. Selten bis gar nicht wird dabei auf die hohen Risiken Bezug genommen, die das Rauchen mit sich bringt. Rauchen wird verharmlost.
Rauchen in Filmen und Serien beeinflusst insbesondere Kinder und Jugendliche
Insbesondere für Kinder und Jugendliche, die häufig, unbewusst oder bewusst, auf der Suche nach Vorbildern sind, kann dies fatal werden und zum Rauchen motivieren. Sie sehen, dass Charaktere im Film oder der Serie rauchen, und möchten es selbst ausprobieren. Ebenso kann das Rauchen der Figuren aus Filmen und Serien unterbewusst wahrgenommen werden und auf diesem Wege das Verhalten des Publikums beeinflussen.
Studien zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß an TV-Konsum und der Wahrscheinlichkeit später einmal zu rauchen besteht. Dieses Ergebnis kann einen zum Nachdenken anregen, ob es nicht auch gesündere und spaßigere Aktivitäten gibt, als vor dem Fernseher zu sitzen. Beispielsweise Sport zu treiben, ein Buch zu lesen oder mit anderen etwas zu unternehmen.
Kinder- und Jugendschutz in Fernseh- und Kinowerbung
Per Gesetz ist es in Deutschland seit 2016 verboten im Fernsehen, online oder in Zeitungen und Magazinen Werbung für Tabakprodukte zu machen. Auch im Kino darf mittlerweile nur noch Tabakwerbung gezeigt werden, wenn der Film für Minderjährige verboten ist. Eine Studie hat gezeigt, dass in 70-80 Prozent der Kinofilme Tabakerzeugnisse geraucht werden. Kinder und Jugendliche sehen also auch trotz Tabakwerbeverbot im Fernsehen und Kino rauchende Menschen und können dadurch in ihrem Verhalten beeinflusst werden.
Fazit
Doch nur weil in einer Serie oder einem Film geraucht wird, heißt das noch nicht, dass man diesen nicht mehr gucken könnte. Macht euch bewusst, dass das dort gezeigte Rauchverhalten viele gesundheitsschädliche Konsequenzen mit sich bringt, die in dem Film/ der Serie meist nicht gezeigt werden.
Wichtig ist auch zu hinterfragen: Was macht eine Person wirklich cool und attraktiv? Welche Eigenschaften mag ich an meinem Vorbild und möchte ich als Ideale für mich selbst übernehmen?
Besonders wer sich mit den negativen Folgen des Rauchens auseinandersetzt und für sich beschließt nicht zu rauchen, kann auch, wenn Vorbilder in Serien, Filmen oder der Realität rauchen, konsequent Nichtraucher oder Nichtraucherin bleiben.
Auch wenn du schon mit Rauchen begonnen hast, kannst du jederzeit damit aufhören. Hier erfährst du, was dir ein Rauchstopp alles bringt! Und auch Methoden, um mit dem Rauchen aufhören. Die kostenlose Beratungshotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet dir unter der Telefonnummer 0800 831 3131 auch Unterstützung.
Quellen
DGPPN. (o.D.) Faktenblatt zur Wirkung von Werbemaßnahmen auf den Tabakkonsum. DGPPN. www.dgppn.de/_Resources/Persistent/34c02e63c6256fed8f26a1e78446ec4c0ef85b03/DGPPN-Faktenblatt%20Tabakwerbeverbot_fin.pdf [zuletzt aufgerufen am 13.09.2023]
Hanewinkel, Reiner (2007). Rauchen in Film und Fernsehen. Verbreitung und Einfluss auf das Rauchverhalten Jugendlicher. Bundesministerium für Gesundheit. URL: www.ift-nord.de/files/downloads_public/bericht_film.pdf [zuletzt aufgerufen am 13.09.2023]Faktenblatt zur Wirkung von Werbemaßnahmen auf den Tabakkonsum.
Autorinnen
Jungautorin: Lillith Diringer
Autorin: Nora Katharina Schurr
Redaktion: Anna Frey