Created by Anna Frey & Dr. Sandra Herrmann

Rauchende Angehörige und Eltern

Was tun wenn Freunde oder Freundinnen, Eltern oder Verwandte rauchen? Wir alle wissen, wie gefährlich Rauchen nicht nur für die Liebsten sondern auch für die unfreiwillig Mitrauchenden ist. Wie kann man also richtig vermitteln, dass man sich Sorgen um die Gesundheit der Rauchenden macht und wie schafft man es, dass sie von ihrer Sucht loskommen?

Wir haben uns auf den Weg gemacht und einige von euch zu diesem Thema befragt.

Ob rauchende Mutter, Onkel oder Freundin: Irgendwann haben sie alle mal mit dem Rauchen angefangen und haben es bis jetzt nicht geschafft, von der Sucht loszukommen. Weißt du, warum Rauchen abhängig macht?

Wie würdest du versuchen, beispielsweise deine Eltern vom Rauchstopp zu überzeugen und was ist deiner Meinung nach der falsche Weg?

Welches Gefühl hast du, wenn du daran denkst, dass zum Beispiel ein Freund oder eine Freundin oder ein Elternteil von dir raucht?

Wenn die Eltern oder Freunde und Freundinnen rauchen, ist man auch als nichtrauchende Person ständig dem gesundheitsschädlichen Rauch ausgesetzt. Wie verhältst du dich in solchen Situationen?

Info

Wenn die Angehörigen, ob Verwandte, ein Elternteil, die Freundin oder der Freund oder die eigene Schwester raucht, ist das eine große Herausforderung. Einerseits muss das die Person natürlich irgendwie selbst entscheiden, andererseits macht man sich ja auch um die Liebsten Sorgen und will selbst nicht passiv mitrauchen. Wie man sich am Besten vor Passivrauchen schützt, könnt ihr unter Passivrauchen nachlesen.

Da Rauchen ja bekanntlich süchtig macht, kann es umso schwerer sein, jemanden vom Rauchstopp zu überzeugen. Das liegt an der körperlichen Abhängigkeit insbesondere nach dem Inhaltsstoff Nikotin, man ist aber auch psychisch abhängig vom Rauchen. Wie das genau funktioniert könnt ihr unter Einstieg, Gewöhnung und Abhängigkeit nachlesen. Dort finden sich auch wichtige Hinweise darauf, warum man selbst das Rauchen gar nicht erst ausprobieren sollte. Auch wenn es nur einmalig ist.

Das Gespräch mit den rauchenden Eltern, der Freundin oder dem Freund bietet einige Tücken. Wenn ihr mehr dazu lesen wollt, solltet ihr mal in unsere News „Hilfe, meine Eltern rauchen“ reinschauen.

Rauchen, Nikotin und Dopamin

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sucht und dem sogenannten „Glückshormon“ Dopamin? Ja den gibt es! Nikotin wie auch andere psychotrope Substanzen (z.B. Kokain, Heroin oder Alkohol)  aktiviert ein Belohnungssystem im Körper, das mesolimibische Dopaminsystem, sodass Dopamin ausgeschüttet wird. Dieser Dopaminschub erzeugt ein Wohlgefühl. Die Folge ist aber nicht, dass sich die Süchtigen immer besser fühlen. Vielmehr gewöhnt sich der Körper daran und reagiert einfach weniger auf Dopamin. Die Folge ist, dass sich die Süchtigen schlechter fühlen als normal, es sei denn sie nehmen ihren Suchtstoff zu sich. Hierdurch steigt der Drang, die Sucht nach dem Stoff immer weiter an, weil man sich sonst schlecht fühlt. Das zeigt auch warum, sich Rauchende in den ersten Tagen des Rauchstopps so schlecht fühlen. 

Zu Schockbildern auf Zigarettenschachteln

Lukas sagt in seinem Statement, dass es sich nicht sicher ist, ob die Schockbilder auf Zigarettenschachteln tatsächlich etwas bringen. Tatsächlich haben sich diese Frage auch schon einmal Politiker/-innen im Deutschen Bundestag gestellt und haben deshalb ihre Wissenschaftliche Dienste damit beauftragt, Studien anzuschauen, die genau das untersuchen. Diese schauten sich 17 Untersuchungen an, die wiederum viele Ergebnisse zu dem Thema zusammenfassten. Das Ergebnis wurde dann 2017 veröffentlicht und es kam heraus, dass alle Studien (bis auf eine aus dem Iran) zu dem Ergebnis kamen, dass die bildlichen Warnhinweise insbesondere bei Jugendlichen wirksam seien und deren Entscheidung zu Rauchen beeinflussen. Als besonders effektiv gilt übrigens  die Kombination aus Schockbildern und Texthinwiesen. 

Tipps zum Umgang mit rauchenden Angehörigen, Freunden und Freundinnen

Tipp 1: Bloß nicht mitmachen

In manchen Situationen, besonders mit Freunden und Freundinnen, ist es vielleicht doch mal verführerisch, eine Zigarette auszuprobieren oder mal an einer Wasserpfeife zu ziehen. Aber schon der erste Zug ist der erste Schritt in die Abhängigkeit und die meisten haben genau so angefangen.

Tipp 2: Ärger und Streit vermeiden

Süchtige sind manchmal einfach nicht offen für Argumente und wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr durch eure gute Absicht eher riskiert, dass ihr Ärger kriegt oder einen Streit losbrecht, dann überlegt euch gut ob ihr euch das antun wollt. Im Endeffekt ist es ja nicht eure Sucht.

Tipp 3: Über Gefahren und Inhaltsstoffe informieren

Je besser ihr euch mit dem Thema auskennt, desto bessere Argumente könnt ihr liefern, warum ein Rauchstopp richtig ist. Infos über Gesundheitsgefahren findet ihr auf „Folgeschäden: Dein Körper raucht mit“. Infos über Inhaltsstoffe unter „Was ist drin“.

Tipp 4: Andere unterstützen, wenn sie bereit sind

Am meisten könnt ihr eigentlich tun, wenn sich jemand dazu entschieden hat, mit dem Rauchen aufzuhören. In unserer Rubrik Rauchfrei werden findet ihr viele nützliche Tipps, wie auch ihr als Nichtrauchende den Rauchstopp einer Person unterstützen könnt. Zum Beispiel mit dem Buddyvertrag.

Tipp 5: Tabakrauch und -gestank vermeiden, wann immer es geht

Denn die giftigen Inhaltsstoffe atmen alle ein die in der Nähe sind. Auch der Geruch nach kaltem Rauch birgt schon Gesundheitsgefahren. Mehr dazu auf unserer Seite Passivrauchen.

 

Viel Erfolg beim Umsetzen wünscht euch euer rauchfrei-Team!

Autoren und Quellangaben
  • C. Fehr et al., Association of Low Striatal Dopamine D2 Receptor Availability With Nicotine Dependence Similar to That Seen With Other Drugs of Abuse, The American Journal of Psychiatry, 165:4, 507-514, 3. März 2008

  • Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag  (2017): Wirksamkeit von bildlichen Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen. Aktenzeichen: WD 5 – 3000 – 024/17. Abgerufen am: 22.07.2020. Abgerufen von: wd-5-024-17-pdf-data.pdf (bundestag.de)

 

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