Soziale Medien und Sucht
Was glaubst du, welche Soziale Medien nutzen Jugendliche am häufigsten und wofür
Ich glaube, dass TikTok die meistbenutzte App ist, weil man dort einfach immer weiter scrollen kann und es nie aufhört. Außerdem sind es nicht so lange Videos.
Jael, 14
Am meisten TikTok, oft aus Langeweile.
Jason, 15
Instagram, YouTube, TikTok, WhatsApp, Pinterest, um sich inspirieren zu lassen, sich zu informieren und zu schauen, was z.B. Freunde, die weiter entfernt wohnen, machen. Oder als Zeitvertreib und aus Langeweile.
Josi, 17
Ich denke, dass hauptsächlich drei verschiedene soziale Medien von Jugendlichen genutzt werden: Instagram – um zu sehen, was Freunde und Menschen in aller Welt gerade machen oder wo sie sich befinden und um selbst etwas (Bilder/Videos) hochzuladen. WhatsApp, um zu chatten, sich auszutauschen, zu telefonieren. TikTok – um sich lustige Videos/ Memes/ Tänze/ Ähnliches anzuschauen und sich unterhalten zu lassen.
Ruben, 18
Für mich gehören zu den am häufigsten genutzten sozialen Medien Instagram, Snapchat, TikTok, WhatsApp, YouTube, Twitter und Reddit. Selbst benutze ich jedoch nur WhatsApp, YouTube und Instagram. Am häufigsten werden die sozialen Medien zur Selbstmitteilung und Kommunikation oder eigenen „Bespaßung“ genutzt, aber auch Werbung und Meinungsbildung sind in den sozialen Medien eine immer wichtiger werdende Funktion.
Raphael, 18
Instagram, WhatsApp, Snapchat für Schreiben, Bilder posten, Ablenkung.
Niclas, 16
WhatsApp, um mit Freunden zu kommunizieren und Instagram: Dort folgen sie Profilen, auf denen sie sich selbst wieder erkennen oder die sie ansprechen.
Djamil, 16
Instagram, WhatsApp und Snapchat für Kommunizieren, um sich zu informieren und in der Freizeit allgemein.
Max, 18
Ich denke, am häufigsten werden WhatsApp, Instagram und TikTok benutzt.
Fiona, 15
WhatsApp, Instagram oder Snapchat, um Influencern zu folgen, Sprachnachrichten zu schicken und Storys hochzuladen oder anzuschauen.
Lea, 16
Welche Rolle spielen Soziale Medien in deinem Alltag?
Eine relativ große Rolle, da ich mit meinen Freunden täglich über die sozialen Netzwerke kommuniziere.
Djamil, 16
Ich selbst mag natürlich auch Instagram oder TikTok. Ich bin meist so 1 Stunde an meinem Handy. Ich schreibe auch über WhatsApp mit meinen Freunden, anders könnte man ja sonst keinen Kontakt halten.
Jael, 14
Ich nutze Instagram, TikTok, Snapchat und WhatsApp täglich. Über Instagram teile ich Erlebnisse mit meinen Freunden. WhatsApp nutze ich mit meinen Eltern und Freunden, um Termine auszumachen oder über die Schule zu sprechen.
Fiona, 15
Eine ziemlich wichtige.
Max, 18
Ich bewältige damit Langeweile. Ab und zu nutze ich es auch, um Informationen einzuholen.
Jason, 15
Eine sehr große, ohne soziale Medien geht es nicht.
Niclas, 16
Eine sehr große Rolle, da ich über soziale Medien Kontakt halte mit Bekannten aber auch mit Freunden. Ich bekomme darüber die meisten Informationen über aktuelle Themen mit bzw. was gerade in der Welt vor sich geht.
Josi, 17
Sie sind das wichtigste Mittel, um mit Freunden zu kommunizieren.
Lea, 16
Ich nutze die sozialen Medien hauptsächlich als eine Form der Kommunikation mit Freunden, Familie und Mitschülern. Aber auch um Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, was sich in meinem Leben abspielt. Aber auch gerade YouTube nutze ich, um mich zu unterhalten.
Raphael, 18
Eine große, da sie praktisch sind, um mit Leuten in Kontakt zu bleiben. Ich benutze täglich WhatsApp, um mich mit meinen Freunden abzusprechen, Schulaufgaben auszutauschen, coole Songs/Videos zu teilen und Termine abzustimmen.
Ruben, 18
Kannst du dir vorstellen, dass soziale Medien süchtig machen können?
Ja, total.
Jason, 15
Ja auf jeden Fall, ich selbst habe auch damit Erfahrungen gemacht. Ich war jetzt zwar keine 10 Stunden am Handy, aber ich habe gemerkt, wie abhängig das macht. In meiner Klasse bekomme ich mit, dass Leute bis zu 13 Stunden an ihrem Handy hängen. Dies finde ich schon sehr erschreckend.
Jael, 14
Ja, ich kann es mir sogar sehr gut vorstellen, dass Soziale Medien süchtig machen können, da ich selbst eine gewisse Abhängigkeit hatte und in meiner sozialen Umgebung sehr viele Menschen kenne, die eine gewisse Abhängigkeit zu sozialen Medien besitzen.
Raphael, 18
Klar, es gibt genügend Fälle!
Max, 18
Ja durchaus, da es eine große Masse an Medien gibt.
Josi, 17
Auf jeden Fall!
Niclas, 16
Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich bin auch ziemlich oft am Tippen, aber ich habe mit meinen Eltern eine Vereinbarung, nicht zu lange am Handy zu sein. Ich versuche, mich daran zu halten.
Fiona, 15
Ja definitiv. Da es unumstritten ist, dass technische Geräte wie z.B. Smartphones süchtig machen können, verhält es sich bei sozialen Medien genauso. Die durchschnittliche Nutzung sozialer Medien von Teenagern ist unglaublich hoch. Etliche Stunden gehen pro Tag dafür drauf.
Ruben, 18
Ja auf jeden Fall, ohne diese wüsste ich auch ab und an nicht weiter, ist ja auch ein guter Zeitvertreib. Außerdem „lernt“ man auch immer mal wieder was dazu!
Djamil, 16
Ja.
Lea, 16
Woran würdest du festmachen, dass jemand süchtig nach Sozialen Medien ist?
Diese Frage ist für mich nur sehr schwer allgemein zu beantworten. Natürlich gibt es gewisse medizinische und psychische Symptome, die für eine Sucht oder Abhängigkeit sprechen. Für mich beginnt aber eine Abhängigkeit an dem Punkt, an dem man nicht mehr auf die Sozialen Medien verzichten kann und sich stark gestresst dadurch fühlt, keinen Zugriff zu den sozialen Medien zu haben. Dies kann sich dann auch in anderen Symptomen wie Schlaflosigkeit niederschlagen, aber für mich zählt zu einer Sucht diese ungesunde Abhängigkeit, die einem mehr Zeit und Energie nimmt als sie einem zurückgeben kann.
Raphael, 18
Wenn er oder sie nicht fähig ist, 1 Woche, ohne diese auszukommen. Natürlich sind soziale Medien in vielen Dingen auch praktisch und bieten Vorteile, aber wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Alltag, ohne diese zu leben und ständig nur noch das im Kopf hat, ist man meiner Meinung nach süchtig danach.
Ruben, 18
Man postet ständig was, guckt ständig im Newsfeed nach, würde keine App löschen oder einen Account deaktivieren.
Lea, 16
Festmachen würde ich es daran, wie hoch die „Bildschirmzeit“ ist und dass diese Menschen oft ihr soziales Umfeld nicht mehr wahrnehmen.
Djamil, 16
Derjenige ist ständig online und kann nicht mehr ohne Handy leben.
Niclas, 16
Wenn man das Handy nicht mehr weglegt, weil man nur noch wissen will, was andere teilen oder machen. Wenn das richtige Leben eigentlich keine Rolle mehr spielt.
Fiona, 15
Die Person braucht soziale Medien, wird nervös, wenn ihr Akku mal alle ist und so weiter.
Max, 18
An der langen Zeit, die eine Person damit verbringt.
Jason, 15
Naja, wenn er natürlich viel am Handy ist und immer online. Auch wenn er sich in der Schule oder bei anderen Dingen nicht gut konzentrieren kann und wenn jemand ständig müde ist.
Jael, 14
Man kann nicht mehr ohne Handy auskommen bzw. ohne ständig die sozialen Medien zu „checken“ und man wird nervös, wenn man das nicht tun kann. Man verbringt einen Großteil der Zeit auf den sozialen Medien.
Josi, 17
Info
Sozialen Medien: Ein paar Zahlen
Eine repräsentative Befragung von 12-17-Jährigen aus Deutschland ergab, dass sie Soziale Medien durchschnittlich 166 Minuten, also fast 3 Stunden, am Tag nutzen. Dabei liegt die angegebene tägliche Nutzungsdauer bei Mädchen etwas höher (189 Minuten) als bei Jungen (151 Minuten). In der JIM-Studie 2021 gaben 92% der Jugendlichen an, täglich oder mehrfach die Woche WhatsApp nutzen. Damit ist WhatsApp das wichtigste soziale Medium bei Jugendlichen. Erst danach und mit großem Abstand kommen Instagram (58%), TikTok (46%) und Snapchat (42%).
Wie entsteht eine Abhängigkeit?
Die Abhängigkeit nach so etwas wie „Sozialen Medien“ ist etwas schwerer greifbar, da es hierbei nicht um die Sucht nach einem bestimmten Stoff geht. Ganz genau genommen heißt es fachlich auch nicht „Social-Media-Sucht“, sondern man spricht von „exzessiven Mediengebrauch“ oder einer „internetbezogenen Störungen“. Mehr dazu auf der Webseite: Ins Netz gehen. Während zum Beispiel beim Rauchen (u.a.) das Nikotin körperlich abhängig macht (mehr Infos dazu auf dieser Themenseite: Warum macht Rauchen abhängig?), sind es bei sozialen Medien eher bestimmte Erfahrungen, die man mit dem genutzten Medium macht. Ein Beispiel: Viele der Befragten beschreiben, dass es eine Angst gibt „etwas zu verpassen“, wenn man sich mal kurz mit etwas anderem beschäftigt. Man spricht hier auch von der sogenannten „Fear of missing out“ (kurz: FOMO) was aus dem englischen übersetzt so etwas bedeutet, wie die „Angst etwas zu verpassen“. FOMO gibt es ganz sicher nicht erst, seitdem es die sozialen Medien gibt.
Man kann ja auch im analogen Leben Angst haben, etwas zu verpassen. Das Besondere an sozialen und digitalen Medien ist, dass 24 Stunden und in Echtzeit, unendlich viel Dinge parallel passieren und das Angebot so riesig ist, dass man dabei vergessen kann, dass es auch noch ein analoges Leben gibt. Dann vernachlässigt man andere wichtige Aufgaben oder ist unkonzentriert, weil man ständig im Blick behalten „muss“, ob in irgendeiner Messenger-Gruppe etwas passiert. Oft kann man das auch nicht unterdrücken, selbst wenn es in einer bestimmten Situation echt unpassend ist und zu Ärger führen kann: im Unterricht in der Schule oder auf einer Beerdigung oder während man sich mit jemandem unterhält. Auch abhängigen Raucherinnen und Rauchern fällt es oft schwer, in bestimmten Situationen nicht zu rauchen, in denen sie das aber definitiv nicht dürfen: zum Beispiel im Flugzeug oder auf einer längeren Bahnfahrt.
Falls ihr Infos rund um das Thema Mediennutzung sucht, dann schaut doch mal auf der Webseite „Ins Netz gehen“ vorbei: Dort könnt ihre eure Medienkompetenz auszubauen und euer Nutzungsverhalten hinterfragen und einschätzen. So könnt ihr bei euch und anderen Risiken erkennen und bei entstehenden Problemen frühzeitig eingreifen und Unterstützung suchen. Hier der Link zu der Webseite: www.ins-netz-gehen.de.
Viele weitere Infos, Tipps und Inspiration rund um das Thema Rauchstopp und Aufhören findet ihr in unseren Infografiken von rauch-frei.info:
Jungautorin:
Lisa-Maria Mehrkens
Redaktion:
Martin Reemts, Hong-Phuong Le
Quellen:
- DAK Forschung (Hrsg.). Mediensucht 2020 – Gaming und Social Media in Zeiten von Corona. Abgerufen am: 14.04.2022. Von: www.dak.de/dak/download/dak-studie-gaming-social-media-und-corona-2296434.pdf
- Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). JIM Studie 2021. Jugend, Informationen und Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Abgerufen am: 14.04.2022. Von: www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2021/JIM-Studie_2021_barrierefrei.pdf
- Röttinger, D., Bischoff, G., Brandt, D., Bischof, A., Orlowski, S., Besser, B., Wegmann, E., Brand, M. & Rumpf, H.-J. (2021). Dispositional and online-specific Fear of Missing Out are associated with the development of IUD symptoms in different internet applications. Journal of Behavioral Addictions, dx.doi.org/10.1556/2006.2021.00042.
