Created by Autor*in und Fotograf*in: Franziska Wohlfarth

“Süchtig“ nach dem Smartphone?

Was Anzeichen für zu häufige Smartphone-Nutzung sind und was man tun kann, wenn man weniger Zeit mit dem Handy verbringen möchte? Wir haben uns bei euch erkundigt.

Was sind Anzeichen dafür, dass jemand zu häufig am Smartphone hängt oder das Rauchen nicht lassen kann?

Wie stehst du zu der Aussage „Früher haben Jugendliche mehr geraucht, dafür hängen sie heute nur am Smartphone“?

Hast du bei irgendjemandem in deinem Umfeld das Gefühl, dass er oder sie “süchtig“ nach etwas ist, zum Beispiel nach Computerspielen oder nach Zigaretten? Wenn ja, kannst du dir vorstellen, ihn oder sie darauf anzusprechen?

Was machst du, wenn du weniger Zeit mit deinem Smartphone verbringen möchtest?

Info

Tatsächlich gibt es für die „Sucht“ nach dem Smartphone noch keinen eigenständigen, fachlich anerkannten Namen oder eine eindeutige Definition. Anders sieht das bei der „Videospielsucht“ aus. Die wird demnächst in dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Suchterkrankung aufgeführt. Das Klassifikationssystem heißt ICD 11, die „Spielsucht“ wird dort  „Gaming Disorder“ genannt. „Gaming disorder“ sollte man nicht mit „problematischem Glücksspielen“ verwechseln, dabei geht es nämlich um das „digitale Spielen“ sowie das Spielen von Videogames.

Die ICD-11 ist die 11. Version der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems). Laut ICD 11 zeigt sich eine „Gaming Disorder“, wenn jemand die Kontrolle über das Spielen verliert und Zocken immer die oberste Priorität hat, während andere Aktivitäten, wie z.B. das Treffen mit Freunden und Freundinnen oder auch Sport und andere Hobbies vernachlässigt werden. Viele zocken sogar dann noch weiter, wenn das bereits eindeutig negative Folgen hat, wie zum Beispiel, dass sich die Freundin oder der Freund von einem trennt, weil man einfach nur noch zockt. Um tatsächlich von einer Sucht-Erkrankung zu sprechen, muss die betreffende Person dieses Verhalten für mindestens zwölf Monate gezeigt haben. Woran man noch ablesen kann, ob jemand ein süchtiges Verhalten zeigt, könnt ihr hier nachlesen. Wichtig dabei: Nur Fachleute können eine Suchtdiagnose stellen.

Ab wann Expertinnen und Experten von einer Tabaksucht sprechen und warum man nicht nur psychisch, sondern auch körperlich süchtig nach Zigaretten werden kann, das könnt ihr hier nochmal ganz ausführlich nachlesen.


Smartphone statt Rauchen?

Tatsächlich ist es so, dass in Deutschland immer weniger junge Menschen rauchen. Trotzdem ist der Vergleich zwischen Smartphones und Zigaretten natürlich nicht ganz einfach:

  • Das Rauchen von Tabak ist teuer, es ist gefährlich für die eigene Gesundheit und man schadet damit nicht nur sich selbst, sondern auch anderen, die unfreiwillig mitrauchen müssen.
  • Smartphones sind bei den meisten Menschen ein ganz selbstverständlicher Teil ihres Alltags, bei Jugendlichen sowieso. Nur weil jemand sehr häufig das Smartphone benutzt, kann man noch lange nicht sagen, dass er oder sie „süchtig“ danach ist. Aber klar ist auch: Wenn es zu viel wird, kann auch die Verwendung des Smartphones zum echten Problem werden.


Tipps, um weniger Zeit mit dem Smartphone zu verbringen:

  • Bestandsaufnahme machen: Notiert euch zum Beispiel eine Woche lang, wann ihr wo und wozu euer Smartphone benutzt. Und testet euch zwischendurch mal: Könnt ihr den Tag entspannt auch ohne Smartphone verbringen oder seid ihr dann gestresst und nervös?
  • Grenzen setzen: Versucht zu unterscheiden, welche Anwendungen auf dem Smartphone für euch sinnvoll sind und welche nicht.
  • Funktionen ordnen: Was hat zum Beispiel mit der Schule zu tun und was mit Freunden und Freundinnen oder der Familie?
  • Handyzeiten und handyfreie Zonen festlegen.
  • Unnötige Benachrichtigungen und Klingeltöne abstellen: So werdet ihr nicht zu häufig von eurem Smartphone abgelenkt.
  • Armbanduhr tragen und richtigen Wecker statt Handywecker benutzen: So kann man sich Schritt für Schritt daran gewöhnen, nicht für alles und immer auf das Handy gucken zu müssen.

 

Falls ihr euch selbst testen wollt, oder euch weiter zum Thema Sucht und digitale Medien informieren wollt, empfehlen wir euch die Seite https://www.ins-netz-gehen.de/. Dort findet ihr weitere Infos und einen Selbsttest zu Videospielsucht und Internetnutzung.

Autoren und Quellangaben

Quellen:

 

 

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