Wer möchte gestupst werden?

Rolltreppen, die uns dabei helfen uns mehr zu bewegen. Freunde, die uns fürs Nichtrauchen loben. Mehr Zeit auszuschlafen, wenn wir dafür auf Kaffee verzichten. Wann sind Stupser, die uns zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten bewegen, okay? Daniel hat nachgefragt, wobei ihr gerne gepusht werdet und wie sogenanntes „Nudging“ bei Nichtrauchen helfen kann.

Hast du schonmal von Nudging gehört? Weißt du, was es bedeutet – oder welche Vermutung hast du, was es bedeuten könnte?

Hast du das Gefühl, dass du für die ein oder andere Verhaltensänderung einen Stups gebrauchen könntest? Welche ist das und wie könnte das Nudging aussehen?

Rolltreppen, die extra langsam fahren und dazu bunte, animierende Treppenstufen: Fändest du es okay, wenn die Öffentlichkeit durch solche Maßnahmen in Richtung eines gesünderen Lebensstils, zum Beispiel zu mehr Bewegung, gestupst wird? Warum bzw. warum nicht?

Was denkst du: In welcher Form kann Nudging beim Rauchstopp helfen? Wie kann man sich selbst oder andere „austricksen“?

Info

Eigentlich wissen wir meistens selbst was gesund, fair, nachhaltig oder nett ist. Aber aus Bequemlichkeit wählen wir oft den Weg des geringsten Widerstandes, anstatt uns zu überwinden, unser Verhalten zu ändern, über unseren Schatten zu springen. Ein Stupser in die richtige Richtung wirkt da manchmal Wunder. In der Wissenschaft nennt sich das Phänomen „Nudging“ – vom englischen „to nudge, also schubsen, einen Denkanstoß verpassen. Der Anstoß kommt dabei aus der Umgebung: Eine kleine Veränderung dort (zum Beispiel vorbereitete Gemüsesticks mit einem leckeren Dipp, direkt auf dem Tisch neben der Couch) gibt einen Anstoß für eine (eventuelle) Verhaltensänderung: zum gesunden Essen statt in die Chipstüte zu greifen.

Das lässt sich auch für den Rauchstopp einsetzen: Wenn sich die Zigaretten neben dem Telefon befinden oder in der Jackentasche, fällt es Raucherinnen und Rauchern schwer, nicht zuzugreifen. Auch die ehemalige Raucherecke auf dem Balkon kann den Gedanken an eine Zigarette auslösen. Deshalb sollte man diese Ecken nach einem Rauchstopp umgestalten, damit möglichst wenig an die Phase als Raucher bzw. Raucherin erinnert.

Tipps für den Rauchstopp (und andere Gesundheitsentscheidungen)

  • Gesunde und leckere Lebensmittel gut sichtbar platzieren und die Süßigkeiten eher im Keller verbannen, oder garnicht erst kaufen – ein gutes Mittel gegen mehr Kilos nach einem Rauchstopp.

  • Stellt eure Laufschuhe doch mal direkt an die Wohnungstür. Dadurch steigen die Chancen, dass ihr sie auch tatsächlich anzieht und so Entzugserscheinungen „davonlauft“.

  • Weiht Freunde in eure Vorsätze ein, damit sie auch ermutigen und euch gut zusprechen können, wenn ihr euch daran haltet.

 

Viel Erfolg beim Umsetzen wünscht euch euer rauchfrei-Team!

Autoren und Quellangaben

Sunstein, T. A. (2008). Nudge: Improving decisions about health, wealth and happiness (1st Edition). USA: Penguin.

 

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