Alte neue Freunde
Der 7. Tag läuft, und es läuft ganz gut. Ist bis jetzt nicht so schlimm. Beim Arbeiten reizt es mich schon ein bisschen zur Zigarette zu greifen, wenn der Kollege die Schachtel in die Runde hält. Aber ich hab bisher immer abgelehnt. Ich hab mich ja für die Radikalkur entschieden. Die letzte Zigarette, bleibt auch die letzte Zigarette.
Aber was auf der Arbeit noch relativ einfach geht, fällt im Freundeskreis schon schwerer. Nicht, dass meine Kumpels mich vom Aufhören abhalten wollen – ganz im Gegenteil, sie finden das eine klasse Entscheidung. Jetzt muss ich es nur noch durchziehen. Aber gerade wenn man es gewohnt ist, zwischendurch eine zu rauchen, dann fehlt da plötzlich was.
Während ich früher immer zu denen gehört hab, die nach dem Essen oder beim Feiern vor die Tür zum Rauchen gegangen sind, bleib ich jetzt sitzen. Die Versuchung, auch nur einen Zug zu nehmen, wenn ich draußen vor der Tür dabei bin, wäre zu groß.
Also bleib ich drin und unterhalte mich mit den anderen. Zum Glück rauchen in meinem Freundeskreis ja nicht alle. Und das ist echt witzig. Mit Freunden, mit denen ich sonst nicht ganz so viel geredet hab, komm ich jetzt mehr in Kontakt. Zum Beispiel gestern Abend: Wir waren zu fünft beim Billard spielen. Dann gab es ne Raucherpause. Und dann bin ich drin geblieben und hab mit Olli, mit dem ich mich super versteh, aber nicht so viel zum Quatschen komm, über die Probleme mit seiner Freundin geredet. Ich glaub, das Gespräch war für uns beide gut.