Ich war fremdbestimmt – Die Abhängigkeit

Wie uns das Rauchen gefügig macht - Benedikt sinniert.

Ich bin abhängig. Das ist ein krasser Satz und ich dachte nie, dass ich ihn mal sagen würde. Aber so ist es. Mein Körper ist an dieses Mist-Nikotin gewöhnt. Ob ich es wahrhaben will oder nicht. Noch schlimmer als die körperliche Abhängigkeit ist aber die psychische, die das Aufhören und den Verzicht auf Zigaretten so erschwert. 

Diese Erkenntnis hab ich aus den letzten knapp drei Wochen mitgenommen. Die Mengen an Nikotin, die ich mir täglich in Form von Zigaretten gegeben hab, war recht überschaubar. Wie muss das Aufhören bei Leuten sein, die viel mehr als ich geraucht haben?

Ich war am Anfang unkonzentriert. Nicht schlimm, aber gemerkt hab ichs doch. Nach meiner Entscheidung aufzuhören hab ich die ersten Nächte sehr unruhig geschlafen. Hab mich hin und hergewälzt. Das hat sich inzwischen gegeben. Ich schlaf besser denn je.

Aber allein der Satz, den ich mir sogar vor dem Spiegel schon mal ins Gesicht gesagt hab, sitzt tief: Du bist abhängig. Ja. Ich BIN abhängig. Ich will mich nicht der Illusion hingeben, dass ich nach 24 Tagen ZACK BUM erlöst bin.

Gerade in Stresssituationen muss ich wegen der psychischen Abhängigkeit weiter stark bleiben. Die Versuchungen im Alltag werden noch länger bleiben, das weiß ich von meiner Mum. Sie hat gesagt, bei ihr hat es über ein Jahr gedauert, bis sie wirklich gar keine Zigarette mehr wollte. Krass oder? Es heißt also stark bleiben. Aber das wird schon.


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