Alles nur Gewohnheit? Der Unterschied zwischen einer Gewohnheit und Abhängigkeit

Jeder hat sie – viele dieselben, doch stets eine individuelle Mischung: Gewohnheiten. Viele Tätigkeiten im Alltag, in der Schule oder auch in der Freizeit, sind „Gewohnheitssache“. Sie können uns das Leben erleichtern oder erschweren. Manche Gewohnheiten können sogar in eine Abhängigkeit übergehen und zu einer Sucht werden. Mit Hilfe dieser News lernst du den Unterschied kennen und kannst dich selbst unter die Lupe nehmen.

Warum eignen wir uns Gewohnheiten an?

Menschen eignen sich bereits seit langer Zeit Gewohnheiten an, um sich das Leben zu vereinfachen. So müssen wir nicht bei jeder Handlung nachdenken, was wir machen sollen, sondern können unser Gehirn sich „auf einer Gewohnheit ausruhen lassen“. Gewohnheiten lernt unser Gehirn durch Wiederholung derselben Tätigkeit. Im sogenannten „prozeduralen Gedächtnis“ speichert unser Gehirn dann die Gewohnheiten und Fertigkeiten - zum Beispiel wie man Fahrrad fährt oder dass man die Haustüre nach dem Verlassen abschließt.


Etwas immer wieder gleich zu tun, kann uns Vorteile verschaffen: dabei immer schneller und besser zu werden, unser Selbstbewusstsein zu stärken (durch das Wahrnehmen unserer Fähigkeiten) und ein Gefühl von Sicherheit durch die Ordnung und Berechenbarkeit. Neben Zeit sparen wir auch körperlich und gedanklich an Energie!


Auch wenn viele Gewohnheiten nützlich sind, können Routinen uns daran hindern, die Tätigkeiten zu überdenken. Dass wir Gewohnheiten nicht mehr bewusst wahrnehmen oder sie hinterfragen, passiert schnell. Wenn eine Person raucht oder dampft, hat sie dies meist als Gewohnheit in verschiedenen Situationen abgespeichert. Das in Rauchprodukten (wie Zigaretten, Tabakerhitzer und E-Zigaretten) enthaltene Nikotin, kann das dazu führen, dass man immer wieder raucht oder dampft. Diese Gewohnheit kann schnell zu einer sehr schädlichen Sucht werden. 

Sucht

Süchte sind der umgangssprachliche Begriff für Abhängigkeiten. Und davon gibt es viele verschiedene, zum Beispiel Verhaltenssüchte (wie Computerspielsucht) oder von Substanzen (wie Alkohol). Eine Sucht kann sich in jedem Alter entwickeln. Fachleute beobachten immer mehr Süchte, zum Beispiel auch in Zusammenhang mit einem Smartphone oder Essen! Mit Sicherheit weißt du schon, dass bei Rauchprodukten (wie Zigaretten) Gefahr besteht, abhängig zu werden.


Eine Sucht ist ein Prozess - immer wieder Computer zu spielen bedeutet nicht, danach süchtig zu sein. Das kann auch eine vorübergehende Phase sein. Was jedoch von Anfang an gefährlich und schädlich für den Menschen ist, ist zu rauchen. So kann schon das Rauchen einer einzelnen Zigarette negative Folgen haben und bringt Risiken mit sich. 


Eine Abhängigkeit von einer Substanz wird von Fachleuten diagnostiziert, wenn ein starker Konsumdrang besteht (z.B. nach einer Zigarette), die Kontrolle darüber verloren geht, der Körper sich immer mehr an die Substanz gewöhnt (z.B. benötigt es mehr Alkohol bis man angetrunken ist), man Symptome bemerkt, wenn man nicht konsumiert (z.B. Schwitzen), für den Konsum anderes vernachlässigt wird und bei plötzlichem Verzicht auf die Substanz körperliche Beschwerden eintreten. Doch das alles kann man sich sparen, wenn man suchterzeugende und schädliche Substanzen wie beispielsweise Nikotin (in Rauchprodukten) und Alkohol erst gar nicht konsumiert!

Kann man Gewohnheiten beeinflussen?

Anders als bei einer Sucht, kann man Gewohnheiten leichter wieder loswerden. Das ist die gute Nachricht! Du kannst also mit Willensstärke und Ausdauer selbst bestimmen, welche guten Gewohnheiten du beibehalten oder anfangen möchtest (vielleicht genug zu schlafen?) und welche du ablegen magst. Wenn es beim Ablegen von schlechten Gewohnheiten zu einem Rückfall kommen sollte – lass dich dicht demotivieren! Das passiert hin und wieder. Du kannst deine Selbstkontrolle wie einen Muskel trainieren und es schaffen. Studien haben gezeigt, dass es ungefähr zwei Monate dauert, sich auf eine neue Gewohnheit einzustellen. Also sei geduldig mit dir, wenn es darum geht neue Gewohnheiten zu schaffen und alte loszuwerden. Die Freude wird dann umso größer sein und es lohnt sich auf jeden Fall.

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