Aroma-Tabak für Tabakerhitzer verboten

Gerüche lassen uns wissen wenn etwas verfault oder noch essbar sind. Meistens wissen wir durch Gerüche auch wenn wir in Gefahr sind oder nicht. Doch was ist wenn sich die Gefahr hinter dem Geruch süßlicher Aromen versteckt?

Wer das Wort „Fruchtgummi“ liest, könnte auf die Idee kommen, dass bei der Herstellung einer bestimmten Süßigkeit tatsächlich Bestandteile von echten Früchten verwendet worden wären. Das ist jedoch eher selten der Fall. Meist setzen die Hersteller stattdessen auf Aromastoffe: Zusatzstoffe also, die den Geschmack oder Geruch des Produkts beeinflussen bzw. verbessern sollen. Aromastoffe sind erstens preiswerter als das Original aus der Natur und zweitens sorgen sie dafür, dass die Produkte immer gleich schmecken und riechen. Aromen sind in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel im Fruchtjoghurt, in Tiefkühlpizzen (ganz allgemein in Fertiggerichten) oder eben in Süßigkeiten. Sie sorgen für den besonderen Geschmack und auch „Duft“ des Produkts.

 

Bei Zigaretten schon seit längerem verboten: aromatisierter Tabak

Keine Frage, süße oder fruchtige Aromen können ganz schön verführerisch sein. Deshalb sollten gesundheitsschädliche Produkte auch nicht süß oder fruchtig riechen bzw. schmecken – Zigaretten etwa! Aus diesem Grund ist Aroma-Tabak in regulären Zigaretten auch schon seit einiger Zeit verboten. Jetzt wurde bei den Tabakerhitzern nachgezogen. Dafür haben Bundestag und Bundesrat vor einiger Zeit eine Änderung des sogenannten „Tabakerzeugnisgesetzes“ beschlossen. Darin steht, dass der Tabak, der in Form von kleinen Patronen in Tabakerhitzern eingesetzt wird, künftig keine Aromen mehr enthalten darf. Seit Ende Juli 2023 ist die Gesetzesänderung in Kraft.

 

„Was krank macht, soll nicht nach Obstsalat schmecken“

Damit soll besonders der Schutz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbessert werden. Denn Tabak, der zum Beispiel nach Vanille oder Erdbeere riecht bzw. schmeckt, könnte ein Einstiegsprodukt vor allem für eine junge Zielgruppe sein. Dazu sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert: „Aromen und Aromastoffe erhöhen die Attraktivität der Produkte und kaschieren die Gefahren des Tabakkonsums. Das wollen wir nicht mehr. Was krank macht, soll nicht nach Obstsalat oder Fruchtbonbon schmecken.“ Außerdem müssen die produzierenden Unternehmen künftig „Text-Bild-Warnhinweise“ und informierende Botschaften auf die Tabakverpackungen drucken. Mit den Gesetzesänderungen wird eine EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt.

 

Gesundheitsrisiken durch Langzeitgebrauch von Tabakerhitzern: unbekannt

Nicht alle wissen, was Tabakerhitzer eigentlich genau sind. Das liegt unter anderem daran, dass diese Produkte noch gar nicht so lange auf dem Markt sind. Außerdem werden sie manchmal mit E-Zigaretten verwechselt. Deshalb hier die Erklärung: Tabakerhitzer sind Geräte in Form eines kleinen Stiftes. In dieses Gerät wird Tabak eingelegt (vergleichbar mit Patronen bei einem Füller), der dann elektrisch erhitzt (statt wie bei der Zigarette verbrannt) wird. Nach heutigem Kenntnisstand enthält das Aerosol (der „Dampf“) von Tabakerhitzern weniger Schadstoffe als der Rauch einer Zigarette.

 

Weniger schädlich bedeutet jedoch noch lange nicht unschädlich.

Hinweise darauf, dass der Gebrauch von Tabakerhitzern harmlos oder gar unbedenklich ist, gibt es nämlich nicht. Und: Weil der verwendete Tabak Nikotin enthält, macht er abhängig. Für Kinder und Jugendliche ist es zudem verboten, Tabakerhitzer zu verwenden. So steht es im Jugendschutzgesetz.

Weitere Informationen zu Tabakerhitzern und auch zu E-Zigaretten findet ihr hier

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