Jugendliche in Deutschland: Immer weniger Raucher, aber zu viele Bewegungsmuffel?
Jüngere bewegen sich mehr
Zuerst einmal eine gute Nachricht: Eine große Mehrheit der befragten Kinder und Jugendlichen (bei den Jüngeren wurden übrigens die Eltern gefragt), nämlich fast 96 Prozent, gab an, dass es ihnen gesundheitlich gut gehe. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten es aber natürlich genauer wissen. So fragten sie die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel, wie viel und wie häufig sie im Durchschnitt „körperlich aktiv“ sind – also Sport machen oder sich zumindest intensiv bewegen.
Aber was heißt schon „viel“? Und was heißt „häufig“? Bei der Frage weiß die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter. Dort wird euch empfohlen, mindestens 60 Minuten pro Tag körperlich aktiv zu sein. Von den Befragten erreichte jedoch nur etwa jede/r Vierte (26 Prozent) diese Vorgabe. Die Jungen lagen den Mädchen dabei mit etwa einer „Nasenlänge“ voraus. Bei ihnen sind es 29 Prozent, die die WHO-Empfehlungen erfüllen, während es bei den Mädchen 22 Prozent sind. Den „Vogel“ schießen aber die ganz jungen Teilnehmenden der Studie ab: Bei den 3- bis 6-Jährigen bewegen sich 43 Prozent (Mädchen) bzw. 49 Prozent (Jungen) so viel und so häufig, wie die Gesundheitsexperten es empfehlen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Bewegungsfreude dann offenbar ab. Zumindest lässt sich das aus den Daten ablesen: Je älter die Befragten, desto seltener erreichen sie die WHO-Standards.
Rauchen ist bei Jugendlichen out
Aber jetzt erst mal wieder gute Nachrichten. Denn auch nach dem Rauchen wurde gefragt. Das Ergebnis: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Zigarette in der Hand ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Als die Studie das letzte Mal durchgeführt wurde (in den Jahren 2003 bis 2006), hat noch etwa jede/r fünfte von euch geraucht (21 Prozent). Mittlerweile qualmt nur noch jede/r Vierzehnte in diesem Alter (7 Prozent). Mädchen rauchen übrigens genauso häufig wie Jungen. Damit entsprechen die Studienergebnisse in etwa dem, was die BZgA in ihren Befragungen rausbekommt.
Neben dem Rauchen und dem Bewegungsdrang wurden in der Studie noch weitere interessante Gesundheitsthemen erforscht, zum Beispiel der Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke oder die Häufigkeit von Übergewicht. Es zeigt sich, dass wir es meist sprichwörtlich selber in der Hand haben, wie gesund wir leben. Und wie das aussehen kann, so ein gesundes Leben, das ist auch ziemlich eindeutig: Nicht rauchen, als Jugendlicher kein Alkohol trinken, wenig Zucker und viel bewegen.
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Journal of Health Monitoring (2018): 3(1) DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-003. Robert Koch-Institut, Berlin.
Erstmals veröffentlicht: 05.04.2018; aktualisiert: 02.06.2020