Jugendliche von rauchenden Eltern fangen häufiger mit dem Rauchen an
Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. Im Guten wie im Schlechten. Wenn die Eltern rauchen, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihre eigenen Kinder mit dem Rauchen anfangen. Eine Studie aus den USA konnte diesen Zusammenhang belegen.
Rund 400 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren und ihre Eltern wurden in der Studie befragt. Die Jugendlichen wurden ein Jahr und fünf Jahre später erneut interviewt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Je länger sie dem Rauchen ihrer Eltern ausgesetzt waren, desto wahrscheinlicher war, dass sie selbst Raucherinnen und Raucher wurden. Hatten die Eltern schon vor der Geburt ihres Kindes mit dem Rauchen aufgehört, war das Risiko für den Raucheinstieg ihrer Kinder jedoch nicht erhöht. Das Forschungsteam empfiehlt Eltern daher, so früh wie möglich aus dem Rauchen auszusteigen.
Passivrauchende Kinder häufiger krank
Eine weitere Studie aus den USA zum Thema Passivrauchen unterstreicht diesen Rat. 96.000 Kinder waren an der Studie beteiligt. Bei 24 Prozent der Kinder rauchten die Eltern. Das Forschungsteam fand heraus, dass die Kinder von rauchenden Eltern häufiger krank waren und öfter zum Arzt oder in ein Krankenhaus mussten als Kinder von nichtrauchenden Eltern.
Schon in früheren Studien konnte das gesundheitliche Risiko für Kinder durch Passivrauchen belegt werden. Sie leiden häufiger unter Erkrankungen der Atemwege und haben ein generell erhöhtes Risiko für Infektionen. Doch leider werden die Risiken des Passivrauchens immer noch unterschätzt.
Giftige Partikel auf Oberflächen
Selbst wenn die Eltern nicht in Anwesenheit ihrer Kinder rauchen, gefährden sie deren Gesundheit. Denn die durch das Rauchen entstehenden giftigen Partikel lagern sich auf den Oberflächen von Möbeln ab und können von dort ebenfalls von anderen Menschen aufgenommen werden.
Da hilft nur der Rauchausstieg.
-
Mays, D., Gilman, S. E., Rende, R., Luta, G., Tercyak, K. P. & Niaura, R. S. (2014): Parental Smoking Exposure and Adolescent Smoking Trajectories. Pediatrics, 133(6), 983-991. Online verfügbar unter: pediatrics.aappublications.org/content/133/6/983
-
EurekAlert (2016): Exposure to tobacco smoke in the home increases childhood illnesses, health care demand. Online verfügbar unter: www.eurekalert.org/pub_releases/2016-04/aaop-ett042516.php
Erstmals veröffentlicht: 27.07.2016; aktualisiert: 04.06.2020
Beiträge für dich
Rauchen, Dampfen oder keins von beidem? So werden wir von anderen beeinflusst
Bei Kindern lässt sich am einfachsten beobachten, was mit „Vorbildfunktion“ gemeint ist. Man macht den Kleinen etwas vor – und irgendwann ahmen sie es…
...mehr
„Was du nicht willst, was man dir tu‘…“
Na, kennst du den Spruch? „Was du nicht willst, was man dir tu‘ das füg‘ auch keinem anderen zu.“ Auch wenn Rauchen eine persönliche Entscheidung ist,…
...mehr
Ciao Zigarette: Das hilft beim Rauchstopp
Wir haben vor Kurzem darüber berichtet: Nichtrauchen liegt bei Jugendlichen im Trend. Und dennoch sind es immerhin sieben von 100 Jugendlichen im…
...mehr