Kein Anlass, Dampfsteine zu verharmlosen

Shisha-Bars findet man nicht nur in Großstädten, sondern siedeln sich auch immer mehr in ländlichen Regionen in Deutschland an.

Trotz des Gesundheitshype der letzten Jahre ist die Wasserpfeife bei jungen Leuten immer noch beliebt.1 Um den strengeren Nichtraucherschutzgesetzengefälschter Shisha-Kohle sowie gesundheitlichen Bedenken entgegenzuwirken, bieten Betreiber von Shisha-Bars immer mehr sogenannte Dampfsteine an. Im Gegensatz zum normalen Tabak sind Dampfsteine nikotinfrei und gelten für junge Leute als gesündere Alternative.

Bei Dampfsteinen (oder Steam-Stones) handelt es sich um poröse Mineralien, die Geruchs- und Geschmacksstoffe aufsaugen und anstelle von Tabak in Wasserpfeifen eingesetzt werden.2

Beliebt sind Dampfsteine, auf Grund der vielen aromatischen Geschmacksrichtungen, die das Rauchen für Einsteiger besonders attraktiv erscheint.

Was genau geraucht wird, wurde bisher in einer Studie3 untersucht. Dabei wurden Dampfsteine von zwei Marken auf die Menge von toxischen Metallen im Dampf analysiert. Demnach enthalten kohlbeheizte Wasserpfeifen im Rauch krebserzeugend oder möglicherweise krebserzeugend eingestufte Metalle: Chrom, Nickel, Arsen und Blei, die aus der Kohleverbrennung stammen.

Aber auch elektrisch betriebene Shisha mit Dampfsteinen zeigen nach zwei Stunden gebrauch eine Innenraumluftkonzentration von deutlich über den als toxikologisch unbedenklich abgeleiteten Werten. Gesundheitsschädliche chemische Verbindungen entstehen durch das Erhitzen bestimmter Stoffe (Propylenglykol, Glycerin etc.), die in allen Dampfsteinen eingesetzt werden.4

Oft werden die Inhaltstoffe vom Hersteller unzureichend angegeben, sodass Verbraucher keine Informationen darüber haben, welche Inhaltsstoffe sie in welcher Menge inhalieren und welche Wirkungen und Nebenwirkungen beim Gebrauch entstehen können.5

So dürfen Dampfsteine nicht verharmlost werden.
Egal, ob mit Kohle oder E-Shisha: Sie sind nicht gut für den Körper und bringen gesundheitliche Risiken mit sich.6

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Quellen: 

1 Nier, Hedda (2019): Infografik: Nichtrauchen liegt im Trend, in: Statista Infografiken, [online] https://de.statista.com/infografik/19353/rauchverhalten-von-jugendlichen-und-jungen-erwachsenen/ [21.10.2020].

2 Deutsches Krebsforschungszentrum (2015): Entwurf eines Gesetzes zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas 

3 Clutterbuck A., Ryan S., Joseph A., C. Julio L. (2015): Metal analysis for non-tobacco smoking alternatives: Steam stone fluids and smoke, in: Microchemical Journal, Jg. 122, S. 205–213, doi: 10.1016/j.microc.2015.04.019.

4 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (2013): Abschlussbericht zu Pilotstudie zur Exposition gegenüber E-Zigaretten und Shiazo-Wasserpfeifen–Innere Exposition von Rauchern und Rauchbelastung eines Innenraums.

5 Deutsches Krebsforschungszentrum (2015): Entwurf eines Gesetzes zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas 

6 Ebd.

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