Nichtrauchen macht alt
Helmut Schmidt: eher die Ausnahme als die Regel
Lange bevor Angela Merkel Bundeskanzlerin wurde, gab es in Deutschland einen Kanzler, den man sehr oft und auch noch im hohen Alter mit Zigarette in der Hand sah: Helmut Schmidt. Für den aus Hamburg stammenden Politiker war der Glimmstängel fast so etwas wie ein Markenzeichen. Helmut Schmidt wurde 96 Jahre alt, er starb kurz vor seinem 97. Geburtstag.
Wie passt er in die Statistik und zu unserer Aussage, dass Raucherinnen und Raucher früher sterben? Die Antwort ist in der Frage bereits enthalten: Aussagen zur kürzeren Lebenserwartung von rauchenden Menschen basieren auf statistischen Schätzungen. Der Einzelfall kann von diesen Schätzungen ganz schön weit abweichen – siehe Helmut Schmidt. Vergleicht man jedoch 100 oder sogar 1.000 Raucherinnen und Raucher mit 100 oder 1.000 anderen Menschen, die nicht rauchen, zeigen sich die großen Unterschiede bei der Lebenserwartung. So kam eine Untersuchung auf insgesamt 9,4 Lebensjahre, die rauchende Männer im Durchschnitt einbüßen, wenn sie täglich mehr als 10 Zigaretten, also etwa eine halbe Schachtel, rauchen. Rauchende Frauen liegen bei der gleichen täglichen Zigarettenmenge mit „7,3 Jahren weniger“ nur knapp dahinter.
127.000 vorzeitige Todesfälle durch Rauchen
Eine aktuelle Schätzung geht davon aus, dass in Deutschland pro Jahr etwa 127.000 Menschen vorzeitig an einer Krankheit sterben, die auf das Rauchen zurückgeführt werden kann. Zu diesen Krankheiten, die durch Tabakkonsum entweder ausgelöst oder verschlimmert werden können (und an denen dann ein Teil der Erkrankten frühzeitig sterben), zählen unter anderem: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegskrankheiten. Ganz grob lässt sich sagen: Je mehr Jahre jemand als Raucher oder Raucherin „auf dem Buckel“ hat, desto größer ist sein oder ihr Risiko für eine folgenschwere Erkrankung und für einen Verlust an wertvollen Lebensjahren.
Außerdem spielt auch die Anzahl der gerauchten Zigaretten eine Rolle für das Krankheitsrisiko. Allerdings gibt es keine Rauch-Menge, die als unbedenklich gelten kann. Bereits eine Zigarette am Tag erhöht zum Beispiel das Risiko für eine Herzkrankheit, wie in dieser News: So schädlich ist eine Zigarette am Tag nachzulesen ist.
So sehr lohnt der Rauchstopp
Lohnt es sich dann überhaupt noch, aufzuhören, wenn jemand schon längere Zeit raucht? Und wie! Studien haben ergeben, dass ein Rauchstopp vor dem 35. Geburtstag mit durchschnittlich 10 Lebensjahren „belohnt“ wird. Im Alter zwischen 55 und 64 Jahren sind es immerhin noch 4 Lebensjahre, die „gerettet“ werden können.
Klar, dabei handelt es sich um statistische Schätzwerte. Aber darauf zu wetten, dass man später einmal zu denjenigen gehören wird, die trotz jahrelangen Rauchens kerngesund bleiben, wäre doch ganz schön gewagt. Dazu kommt, dass Zigaretten richtig teuer sind. Die Ausgaben eines Rauchers oder einer Raucherin für Zigaretten summieren sich schnell auf Tausende von Euros pro Jahr. Was kostet es? Finde es heraus mit unserem Rauchfrei-Rechner.
Fazit: Gesund bleiben, länger leben und auch noch Geld sparen: Nichtrauchen lohnt sich! Wir helfen dir beim Rauchstopp, unter Werde rauchfrei.
Fachautor:
Peter Spahlinger
Redaktion:
Martin Reemts
Quellen:
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Deutsches Krebsforschungszentrum (2020). Tabakatlas Deutschland 2020, online abrufbar unter Informationen zur Tabakkontrolle (dkfz.de)
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Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) Lebensstil und Lebenserwartung. Fakten zur Krebsprävention, Heidelberg, 2014
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Mons U & Kahnert S (2019) Neuberechnung der tabakattributablen Mortalität – Nationale und regionale Daten für Deutschland. Gesundheitswesen 81: 24–33