Nichtrauchen, Rauchstopp, rauchfrei – was ist was?
Ganz so einfach ist es leider nicht. Und dann gibt es da noch so viele Wörter, die alle das Gleiche zu sagen scheinen: rauchfrei, Rauchstopp, Nichtraucherin, Nieraucher ... Wir klären die wichtigsten Begriffe.
Rauchen: von „nie“ bis „stark“
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die auch für die rauchfrei-Kampagne und damit diese Website verantwortlich ist, führt regelmäßig Befragungen an Jugendlichen in ganz Deutschland durch, um herauszufinden, wie viele von ihnen rauchen. Aus den ganzen Daten entsteht jedes Mal ein ziemlich interessanter Bericht, über den man so einiges über das Rauchverhalten von Jugendlichen erfährt. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur Raucher bzw. Raucherinnen ODER Nichtraucher bzw. Nichtraucherinnen gibt, sondern so einige Zwischenstufen:
Nieraucher/Nieraucherin: Das sind laut BZgA Menschen, die noch nie im Leben eine Zigarette geraucht haben.
Raucher/ Raucherin: Das sind wiederum jene, die schon einmal geraucht haben und bei der Befragung sagen, dass sie momentan regelmäßig oder zumindest gelegentlich rauchen. Es gibt übrigens immer mehr Nieraucherinnen und Nieraucher und immer weniger Raucherinnen und Raucher unter den Jugendlichen hierzulande.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO benutzt hier eine etwas andere Definition. Sie bezeichnet jemanden als Raucher oder Raucherin, der oder die im bisherigen Leben mindestens 100 Zigaretten geraucht hat. Wenn diese Person in den letzten 30 Tagen absolut nicht geraucht hat, ist sie „Exraucherin oder Exraucher“. Wenn doch, ist sie weiterhin Raucher bzw. Raucherin.
Starke Raucher/ starke Raucherinnen: Das sind Jugendliche, die in den vergangenen 30 Tagen täglich 10 Zigaretten oder mehr geraucht haben. Bei Erwachsenen liegt die Grenze zum „starken Rauchen“ bei 20 und mehr Zigaretten.
Rauchfrei ist, wenn es nicht mehr qualmt
Mit dem Begriff rauchfrei können entweder Personen oder Orte beschrieben werden. Eine Person gilt als rauchfrei, wenn sie nicht (mehr) raucht. Eine richtig harte Definition dafür gibt es nicht.
Ein Ort ist dann rauchfrei, wenn an ihm nicht geraucht werden darf. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff 2002 wichtig. Damals wurden mit der Änderung der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) die Arbeitgeber in Deutschland zum ersten Mal ausdrücklich verpflichtet, nichtrauchende Beschäftigte vor den Gesundheitsgefahren des Tabakrauchs am Arbeitsplatz zu schützen. Erst ab 2007 wurden öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel, Restaurants und die meisten Clubs und Diskotheken nach und nach rauchfrei. Man mag es heute kaum noch glauben: Bis dahin war das Rauchen an all diesen Orten üblich.
Man muss auch aufhören können: Rauchstopp
Jeder Raucher und jede Raucherin legt täglich mehrere Rauchstopps ein, könnte man meinen – nämlich immer dann, wenn er oder sie gerade nicht raucht. Aber das ist mit einem Rauchstopp natürlich nicht gemeint. Es geht dabei ums komplette Aufhören: Wenn ein Mensch, der gelegentlich oder ständig Zigaretten konsumiert, das nicht mehr tut, dann ist das ein Rauchstopp. Weil das Thema Rauchstopp so wichtig ist, widmen wir ihm eine ganze Themenseite. Hier erfährst du, wie du den Rauchstopp schaffst.
Fachautor:
André Hennig
Redaktion:
Peter Spahlinger, Hong-Phuong Le
Quellen:
- Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen. (2007). Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/foerderung_des_nichtrauchens_bei_jugendlichen_2007--832a9c3d050d1bd5ef96239a6ed8dc2a.pdf
- Rauchfrei am Arbeitsplatz Ein Leitfaden für Betriebe. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/download/BZgA_rauchfrei_am_Arbeitsplatz_Manual.pdf
- Bundesnichtraucherschutzgesetz. (2015). Bundesministerium für Gesundheit. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/b/bundesnichtraucherschutzgesetz.html