No risk no fun? Der Umgang mit Risiken

Das Leben steckt voller kleiner und großer Risiken. Manchmal kann es sich lohnen, ein Risiko einzugehen. Zum Beispiel, wenn man sich nach langem Zögern endlich traut, seinen Schwarm anzusprechen und dann mit einem Date belohnt wird. Auch so manche Sportart ist mit einem Risiko verbunden, Klettern zum Beispiel. Gegen das Absturzrisiko beim Klettern hilft eine professionelle Ausrüstung. Außerdem kann man sich mit einem Kletterkurs auf das Wagnis vorbereiten.

Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko

Und dann gibt es da noch Gesundheitsrisiken. Bestimmt kennst du auch Menschen, die riskant mit ihrer Gesundheit umgehen – zum Beispiel, indem sie ständig viel zu viele Süßigkeiten essen, bedeutend viel Computer spielen, Alkohol trinken oder rauchen.

Wusstest du schon? Rauchen gilt in Industrieländern wie Deutschland als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko überhaupt! Jährlich sterben hierzulande über 127.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Ein wichtiges Thema also und Anlass genug, der Frage nachzugehen: Wie gehen Jugendliche mit (Gesundheits-) Risiken um und wie stehen sie zum Rauchen? Aber zuallererst: Was meint das Wort „Risiko“ eigentlich?

 

No Klippe, no fun?

Unsere Recherche ergibt, dass gar nicht so hundertprozentig klar ist, woher das Wort „Risiko“ ursprünglich kommt. In mehreren Quellen ist jedoch zu finden, dass der Begriff aus dem Italienischen stammt, „Klippe“ bedeutet und in der Seefahrt verwendet wurde. Auf der See können Klippen gefährlich werden – wenn man aber weiß, wo sie sind und wie man sie (bzw. das Risiko) umgehen kann, kann man sich darauf einstellen. Ganz nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

 

Wie gefährlich ist die „Klippe“ Rauchen?

Ob ein Risiko hoch oder niedrig ist, ergibt sich erstens aus dem Schaden, der entstehen kann, und zweitens aus der Wahrscheinlichkeit, dass dieser Schaden eintritt. So ist beispielsweise ein Flugzeugabsturz mit einem sehr großen Schaden verbunden – eine richtige Katastrophe, bei der in der Regel alle Insassen sterben. Weil Flugzeugabstürze jedoch nur sehr selten vorkommen, gilt Fliegen als kein großes Risiko.

Beim Rauchen sieht die Sache schon anders aus. Das zeigt das Beispiel Lungenkrebs. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist für jüngere Menschen, die rauchen, schätzungsweise zehn- bis 15-mal so hoch, wie für Menschen, die nie geraucht haben. Bei anderen Erkrankungen gibt es ähnliche Zusammenhänge mit dem Rauchen, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel. Mehr Infos zu den Gesundheitsschäden durch Rauchen findest du unter Dein Körper raucht mit.

 

Wie gehen Jugendliche mit Risiken um?

Bestimmt ist dir auch schon mal die Formulierung „jugendlicher Leichtsinn“ begegnet. Man kann natürlich nicht alle Jugendlichen über einen Kamm scheren. Dennoch ist etwas dran: Fachleute wie Psychologinnen und Psychologen gehen davon aus, dass man im Jugendalter insgesamt mehr Risiken eingeht als im Erwachsenenalter. So schreibt beispielsweise die Max-Planck-Gesellschaft auf ihrer Website als Begründung für die höhere Risikobereitschaft der Jüngeren „Sie wollen neue Erfahrungen machen und probieren sich aus“.

 

Wie gehen Jugendliche mit dem Risiko Rauchen um?

Jugendliche in Deutschland rauchen viel weniger als frühere Generationen. Im Jahr 2001 beispielsweise rauchten noch 27,5 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Zwanzig Jahre später, im Jahr 2021, waren es noch 6,1 Prozent.

Das zeigt, dass viele Jugendliche Risiken einschätzen können und dass der Ausdruck „jugendlicher Leichtsinn“ nicht immer angebracht ist. Das ist vor allem in punkto „Rauchen“ eine gute Nachricht. Denn Rauchen macht abhängig. Das geht schneller als viele denken: Aus einem riskanten „Probieren“ wird schnell ein „Ab und zu“ und dann kein einziger rauchfreier Tag mehr. Kurz gesagt gilt für das Rauchen nicht „no risk, no fun“, sondern „hohes Risiko, wenig Spaß“.

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