Rauchen: Aufhören oder weiter rauchen?
Warum rauche ich eigentlich (noch)?
Was in diesen Untersuchungen meist nicht gefragt wird: "Welche Gründe gibt es für Sie eigentlich, weiter zu rauchen?" Diese Frage ist aber wichtig, zumindest für den einzelnen Raucher oder die einzelne Raucherin (warum, erklären wir weiter unten). Und oft ist sie gar nicht so leicht zu beantworten.
Ja, warum raucht man eigentlich? Weil die anderen es auch machen? Aus Gewohnheit? Um bei Nervosität etwas in der Hand zu haben? Weil einem gerade langweilig ist? Meist kommen mehrere Gründe zusammen, wegen denen jemand raucht. Oder sagen wir lieber "Faktoren" statt "Gründe". Denn oftmals ist Raucherinnen und Rauchern gar nicht so bewusst, warum sie rauchen.
Sie können es aber herausfinden, es sich bewusst machen. Indem sie sich zum Beispiel folgende Fragen stellen: In welchen Situationen rauche ich vor allem? Und wann mehr als sonst? Und was würde ich machen, wenn ich stattdessen nicht rauchen würde? Wie würde es mir gehen? Wann fällt es mir schwer, auf die Zigarette zu verzichten? Interessant wird es auch, wenn man das "Warum" durch ein "Wozu" ersetzt und sich fragt: Wozu rauche ich?
Über die Antworten auf diese Fragen kommt man so langsam dahinter, warum man (noch) raucht.
Auf das Rauchverlangen vorbereiten
Wenn jemand aufhört zu rauchen, kann es in genau diesen Situationen und Lebenslagen dazu kommen, dass er oder sie Lust auf eine Zigarette bekommt. Darauf kann man sich aber vorbereiten:
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Zum Beispiel indem man für längere Wartezeiten an der Bushaltestelle etwas mitnimmt, was die Finger beschäftigt.
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Wenn man weiß, dass man schwach wird, wenn andere im Freundeskreis rauchen, lässt sich auch hier vorsorgen: Indem man den anderen zum Beispiel ankündigt, dass man nicht mehr raucht und auch keine Zigaretten mehr angeboten bekommen möchte!
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Oder auch indem man sich erst einmal stärker an die nichtrauchenden Freundinnen und Freunde hält.
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Leute, die bei Stress vermehrt zur Zigarette greifen, sollten sich ein anderes Mittel überlegen, um runterzukommen (das klappt übrigens mit der Zigarette gar nicht besonders gut, weil das Nikotin dem Körper ganz schön viel Stress bereitet). Sport oder Meditation sind wirksamere und gesündere Mittel gegen Stress.
Ihr seht: So werden aus Gründen für das Rauchen nützliche Hinweise für den Rauchstopp.
Gute Gründe nicht zu rauchen
Und dann sollte man sich natürlich auch möglichst intensiv mit den Vorteilen eines Rauchstopps beschäftigen – womit wir wieder da sind, wo wir angefangen haben: bei den Gründen, mit dem Rauchen aufzuhören. Was sind für euch Gründe, "Nein" zur Zigarette zu sagen? Je mehr gute Antworten ihr auf diese Frage kennt (und auch so meint), desto leichter wird der Rauchstopp (das gilt für die Rauchenden unter euch) und desto gewappneter seid ihr davor, mit dem Rauchen zu beginnen.
Wie schon gesehen, spielt die Gesundheit bei der Entscheidung gegen das Rauchen eine Hauptrolle. Interessante Fakten zu dem Thema findet ihr unter Dein Körper raucht mit.
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Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention (2013): Eigene Berechnungen mit Daten des ITC International Tobacco Control Policy Evaluation Projects, Welle 3 (2011).
Erstmals veröffentlicht: 23.08.2017; aktualisiert: 05.06.2020