Rauchen - einmal ist keinmal?
Kein sicheres Rauchen
Es gibt kein sicheres Maß für Tabakkonsum und auch kein sicheres Tabakprodukt: auch gelegentliches Rauchen kann das Risiko für zahlreiche Gesundheitsprobleme erhöhen. So kann einmaliges Rauchen in den meisten Fällen zwar nicht zu langfristigen Folgen führen, sehr oft bleibt es jedoch nicht bei „gelegentlichem Rauchen“: denn die Gefahr einer Abhängigkeit ist hoch.
Eine Zigarette kann einiges auf den Kopf stellen
Schon die erste Zigarette bringt vieles im Körper durcheinander. Das betrifft unterschiedlichste Bereiche: Unsere Lunge beispielsweise hat kleine Flimmerhärchen, die Schmutz aus den Bronchien nach oben abtransportieren können, um sich vor schädlichem Schmutz zu schützen. Schon nach dem Rauchen einer Zigarette können die Flimmerhärchen jedoch für viele Stunden nicht mehr richtig funktionieren. Der körpereigene Schutz geht verloren und die Lunge verschmutzt und verschleimt.
Auch unser Fettstoffwechsel wird gestört. Bereits mit dem ersten Zug an einer Zigarette kann schädliches Cholesterin weniger gut abgebaut werden und lagert sich in den Blutgefäßen ab.
Der Magen produziert mehr Säure, wodurch es zu saurem Aufstoßen (Sodbrennen) kommen kann.
In der Nase werden deine Flimmerhärchen ebenfalls bereits nach einer Zigarette geschädigt. Auch in diesem Organ kann der Schleim nicht mehr gut abtransportiert werden. Keime können sich festsetzen und Beschwerden verursachen.
Für unser Gehirn ist Rauchen ebenfalls schädlich. Bei jedem Rauchen sterben sogenannte Dopaminrezeptoren im Gehirn ab. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff unseres Nervensystems, der bei Belohnungen ausgeschüttet wird und dafür sorgt, dass wir uns gut fühlen. Wenn diese Rezeptoren abnehmen bzw. fehlen, fühlen wir uns eher schlecht oder unglücklich.
Einzelne Zigaretten pro Tag erhöhen das Risiko für Folgeerkrankungen
Das Rauchen der ersten Zigarette ist oft mit negativen Effekten wie Halskratzen, Husten, Schwindel oder Übelkeit verbunden. Trotzdem probieren manche, sich an das Rauchen und die Auswirkungen zu gewöhnen! Doch das ist keine gute Idee: Haupttodesursachen bei Rauchenden sind Lungen-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Bereits eine gerauchte Zigarette am Tag erhöht das Risiko für eine koronare Herzkrankheit, die Vorstufe des Herzinfarktes, um das 1,5-fache. Auch das Risiko für einen Schlaganfall steigt.
Das Risiko an Lungenkrebs zu sterben, steigt bei 1-4 Zigaretten pro Tag für Männer um das Dreifache, für Frauen sogar um das Fünffache an. Ein risikoarmes Rauchen gibt es also nicht.
Auch eine Zigarette enthält Gift
Der Tabakrauch einer Zigarette enthält mehr als 5.300 Substanzen, mindestens 90 davon gelten als krebserregend. Durch das Rauchen gelangen Substanzen in den Körper, die auch in Putzmitteln, Desinfektionsmitteln, Rattengift, Mottengift oder Batterien stecken. Freiwillig würden wir so etwas eigentlich nicht zu uns nehmen. Warum sollten wir es also durch Rauchen tun?
Auch E-Zigaretten sind nicht sicher
Zwar stimmt es, dass beim Rauchen einer E-Zigarette weniger Schadstoffe in den Körper gelangen als beim Rauchen von Tabak, jedoch setzen E-Zigaretten andere Schadstoffe frei und ihre langfristigen Auswirkungen auf den Körper sind noch nicht hinreichend erforscht. Die Konzentration bestimmter Schadstoffe ist in E-Zigaretten zum Teil höher als bei herkömmlichen Zigaretten. Auch bei der E-Zigarette zeigen sich entzündungsfördernde, gefäßschädigende und krebsfördernde Eigenschaften. Noch dazu kommt die Gefahr der Abhängigkeit und die fehlenden Langzeitstudien. Warum also Versuchskaninchen sein?
Fazit: Auch eine oder wenige (E-)Zigaretten können das Risiko für Gesundheitsschäden erhöhen. Dabei bleibt es bei vielen Menschen aber nicht, der Schritt in die Abhängigkeit droht und damit auch das Risiko für Folgeerkrankungen. Und dieses steigert sich – Zigarette um Zigarette. Deshalb bleib am besten rauchfrei! Für Minderjährige ist Rauchen in Deutschland aus also guten Gründen verboten.
Autorin: Lilli Arlt
Redaktion: Nora Katharina Schurr, Anna Frey
Veröffentlichung: 17.11.2023
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmung. (2022). Empfehlungen zum Umgang mit der elektronischen Zigarette. Positionspapier.
- Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.). (2022). Tabakatlas. 1. Auflage. https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Tabakatlas-Deutschland-2020.pdf
- Kriegsmann , A. (2023). inFranken. Von www.infranken.de/ratgeber/gesundheit/rauchen-das-passiert-in-deinem-koerper-nach-nur-einer-einzigen-zigarette-art-5667614 abgerufen
- Kröger, C. (2021). Tabakkonsum – ein wichtiges Feld der Prävention und Gesundheitsförderung. In M. Tiemann, & M. Mohokum, Prävention und Gesundheitsförderung (S. 577-590). Springer.