Rauchen macht schlapp
Wenn die Muskeln schlapp machen
Viele Raucherinnen und Raucher sind sportlich inaktiv, was bereits Muskelabbau nach sich ziehen kann. Aus diesem Grund konzentrierten sich Studienleiter Hans Degens und sein Team in ihrem Übersichtsartikel auf Studien, die mit Tieren und mit physisch aktiven Menschen durchgeführt wurden. Ihre Ergebnisse zeigen: Rauchen macht tatsächlich die Muskeln schlapp und verringert die Ausdauer der Muskelkontraktion.
Eine Langzeitstudie mit einer großen Zahl junger, gesunder Studienteilnehmer hat gezeigt, dass der Konsum von 100 Gramm Tabak in der Woche zu einer Reduzierung der Muskelmasse führt: Bei Männern bis zu 2,9 Prozent und bei Frauen bis zu 5 Prozent. Durch das Tabakrauchen würde die Verknüpfung von Proteinen, also Eiweißen, vermindert. Unsere Muskeln bestehen jedoch hauptsächlich aus Proteinen. Die Folge: Muskelschwund.
Verminderte Sauerstoffversorgung
Andere Studien belegen, dass der hohe Anteil an Kohlenmonoxid in Zigaretten zu einer verringerten Ausdauer der Muskeln führt. Je mehr Kohlenmonoxid inhaliert wird, desto schwerer ist die Sauerstoffaufnahme im Blut. Die Sauerstoffversorgung der aktiven Muskeln ist gehemmt, was wiederum zu einer Hemmung der Muskelkontraktion führt. Da die Muskelfunktion bereits bei Menschen geschädigt ist, die keine sichtlichen Atemprobleme haben, ist eine Einschränkung der Muskeln schwer zu erkennen.
Eine gute Nachricht hat der Bericht allerdings: Im Gegensatz zu Erkrankungen der Lunge lassen sich viele Auswirkungen des Zigarettenkonsum auf die Muskeln durch das Einstellen des Rauchens schnell wieder rückgängig machen. Für diejenigen, die wieder mehr Ausdauer und Muskeln haben möchten, kann das Ausstiegsprogramm von rauchfrei ein erster Schritt sein.
- Degens, H., Gayan-Ramirez, G. & van Hees, H. W. H. (2015): Smoking-induced skeletal muscle dysfunction: from evidence to mechanism. Am J Respir Crit Care Med. DOI: 10.1164/rccm.201410-1830PP. Online verfügbar unter: http://www.atsjournals.org/doi/abs/10.1164/rccm.201410-1830PP?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed&#.VNsJKS7W9AM
Erstmals veröffentlicht: 25.02.2015; aktualisiert: 04.06.2020