Raucherinnen sind häufiger unfruchtbar

Für viele junge Frauen mag das Kinderkriegen noch in weiter Ferne liegen. Eine Studie zeigt allerdings auf, dass sich Tabakrauchen in jungen Jahren ungünstig auf einen späteren Kinderwunsch auswirken kann.

Jeder Zug an einer Zigarette enthält über 5.300 Inhaltsstoffe. Von denen gelten rund 250 als giftig oder krebserregend. Über den Blutkreislauf verteilen sich die inhalierten Giftstoffe im ganzen Körper, was sich bei Frauen auch ungünstig auf ihre Fruchtbarkeit auswirken kann. Bislang war allerdings nicht klar, in welchem Maße dies der Fall ist. Die Ergebnisse einer Studie aus den USA hat nun Antworten zu dieser Frage geliefert.

Über 93.000 Frauen waren an der Studie beteiligt. Alle Frauen waren bereits in der Menopause, haben also ihre Wechseljahre durchlaufen. Die Wechseljahre markieren das natürliche Ende der fruchtbaren Lebensphase einer Frau. In der Studie ging es um die Frage, ob die Frauen Schwierigkeiten hatten, schwanger zu werden und wann die Menopause bei ihnen einsetzte. 

Rauchen und Passivrauchen senken Fruchtbarkeit

Die Ergebnisse zeigen, dass aktive und ehemalige Raucherinnen ein 14 Prozent höheres Risiko für Unfruchtbarkeit haben als Frauen, die nie geraucht haben. Raucherinnen kamen auch früher in die Wechseljahre. Bei starken Raucherinnen, die schon vor dem Alter von 15 Jahren mit dem Rauchen angefangen hatten, setze die Menopause fast zwei Jahre früher ein als bei Nichtraucherinnen.

Der Effekt des Tabakrauchens auf die Fruchtbarkeit konnte auch dann nachgewiesen werden, wenn die Frauen nicht selbst rauchten, aber über lange Jahre Passivrauchen ausgesetzt waren, beispielsweise wenn der Partner raucht.

Wie genau sich das Rauchen auf die Fruchtbarkeit auswirkt, haben die Forscherinnen und Forscher nicht untersucht. Sie vermuten aber, dass die eingeatmeten Giftstoffe in den Hormonhaushalt eingreifen, der über einen komplizierten Mechanismus die Fruchtbarkeit steuert. Diese Eingriffe könnten das hormonelle System aus dem Gleichgewicht bringen. 

Frauen reagieren generell sensibler auf Tabak

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen daher wie schon frühere Studien, dass Frauen sensibler auf die giftigen Substanzen im Tabakrauch reagieren als Männer. Beispielsweise haben Mädchen und junge Frauen, die die Pille nehmen, ein höheres Risiko für Thrombosen. Das sind lebensgefährliche Blutgerinnsel. Mehr dazu hier.

Autoren und Quellangaben

Erstmals veröffentlicht: 11.05.2016; aktualisiert: 02.06.2020

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