Sind E-Zigaretten eine gesunde Alternative zum Rauchen? Nein, nein und nein!
Und natürlich sollten möglichst wenige Menschen (insbesondere Jugendliche) überhaupt erst anfangen zu rauchen. Außerdem wichtig: Auch Passivrauchen macht krank.
Genau aus diesem Grund informieren wir von rauch-frei.info über alle Themen rund um das (Nicht-)Rauchen und helfen beim Rauchstopp. Das Ziel ist klar: Zukünftig sollen immer weniger Menschen rauchen und folglich auch immer weniger davon krank werden und früher sterben.
Aktuelle Studien: Schadet oder nutzt die E-Zigarette?
Könnten eventuell E-Zigaretten helfen, dieses Ziel von immer weniger rauchenden Menschen zu erreichen? Manche glauben: Ja. Sie argumentieren, dass im E-Zigaretten-Dampf weniger Schadstoffe enthalten sind. Einige Menschen halten die E-Zigarette auch für eine gute Möglichkeit, von der Zigarette loszukommen: indem Rauchende zuerst auf das elektronische Dampfgerät um- und dann ganz aussteigen.
Klingt alles erst einmal ganz logisch, oder? Möglichst viele werden von Rauchenden zu Dampfenden und wir sind dem Ziel eines rauchfreien Deutschlands ein großes Stück näher.
Ganz so einfach ist es leider nicht. Das zeigen unter anderem neue Studien. Bevor wir näher darauf eingehen: Wer wissen möchte, wie so eine E-Zigarette genau funktioniert, kann das hier nachlesen.
Nein, E-Zigaretten sind keine gesunde Alternative zum Rauchen
Obwohl Fachleute davon ausgehen, dass im Dampf der E-Zigarette weniger Schadstoffe enthalten sind als in den „normalen“ Zigaretten aus Tabak, bedeutet das noch lange nicht, dass E-Zigaretten unschädlich oder gar „gesund“ sind. Schadstofffrei ist der Dampf auf jeden Fall nicht – so viel weiß die Wissenschaft inzwischen schon. Was dagegen zur Zeit noch niemand so genau weiß: wie sich der Konsum von E-Zigaretten auf Dauer auf die Gesundheit auswirkt. Erstes Zwischenfazit also: Von einer „gesunden Alternative“ lässt sich beim Dampfen definitiv nicht sprechen.
Nein, E-Zigaretten sind auch für andere Menschen nicht harmlos
Man könnte ja annehmen, dass so eine E-Zigarette für andere, die sich in der Nähe oder im gleichen Raum aufhalten, nicht so schädlich sei. Eine E-Zigarette dampft schließlich nur, wenn an ihr gezogen wird – wenn nicht, ist von ihr kein Wölkchen zu sehen. Ganz anders die Zigarette: Sie gibt ständig Rauch ab, solange sie an ist.
Letzteres stimmt zwar und Passivrauch ist tatsächlich eindeutig schädlich. Allerdings kann auch Passiv-Dampf krank machen. Das zeigte sich vor Kurzem in einer amerikanischen Studie. Die Untersuchung kam zu folgendem Ergebnis: Personen, die regelmäßig dem Dampf von E-Zigaretten ausgesetzt sind, selber aber weder dampfen noch rauchen, leiden häufiger unter Kurzatmigkeit und Keuchen – im Vergleich zu Menschen, die keinen E-Dampf abbekommen.
Nein, E-Zigaretten haben in der Regel keinen Vorteil als Ausstiegshilfe
Zwar gibt es auch Menschen, die mithilfe der E-Zigarette erfolgreich aufgehört haben zu rauchen. Es gibt aber auch so einige, die mit der E-Zigarette zuerst aufgehört haben zu rauchen und dann irgendwann doch wieder angefangen haben. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigte, dass Menschen, die mit Unterstützung der E-Zigarette den Rauchstopp geschafft haben, häufiger einen Rauch-Rückfall hatten als andere (die ohne E-Zigarette aufgehört haben).
Als Rauchstopp-Hilfsmittel sind E-Zigaretten dieser Studie zufolge also offenbar nicht so gut geeignet. Das könnte unter anderem daran liegen, dass E-Zigaretten meist den süchtig machenden Stoff Nikotin enthalten. Außerdem nutzen viele die E-Zigarette in genau den Situationen, in denen sie früher geraucht hätten – und „verlernen“ dadurch das Rauchen nicht wirklich.
Ihr sucht mehr Infos über Methoden zum Aufhören?
Dann schaut doch mal bei unserer Infografik zu diesem Thema vorbei: Methoden zum Aufhören.
Fazit: Dampfen statt Rauchen ist keine gute Idee – erst recht nicht für Jugendliche. Für die ist übrigens sowohl das Rauchen als auch das Dampfen laut Jugendschutzgesetz verboten.
Fachautor:
Peter Spahlinger
Redaktion:
Martin Reemts, Hong-Phuong Le
Quellen:
- Deutsches Krebsforschungszentrum (2020). E-Zigaretten und Tabakerhitzer – ein Überblick.
- Islam T., Braymiller J., Eckel SP, et al. Secondhand nicotine vaping at home and respiratory symptoms in young adults Thorax Published Online First: 10 January 2022. doi: 10.1136/thoraxjnl-2021-217041
- John P. Pierce, Ruifeng Chen, Sheila Kealey, Eric C. Leas, Martha M. White, Matthew D. Stone, Sara B. McMenamin, Dennis R. Trinidad, David R. Strong, Tarik Benmarhnia, Karen Messer. Incidence of Cigarette Smoking Relapse Among Individuals Who Switched to e-Cigarettes or Other Tobacco Products. JAMA Network Open, Oct. 19, 2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.28810
- University of California - San Diego. "E-cigarettes don't help smokers stay off cigarettes, study suggests: Cigarette smokers who quit smoking but substitute e-cigarettes, or other tobacco product, are more likely to relapse, study finds." ScienceDaily. ScienceDaily, 19 October 2021. <www.sciencedaily.com/releases/2021/10/211019120109.htm>.