Stressbewältigung
Die negativen Gefühle bleiben
Ein Grund, weshlab zu Zigaretten gegriffen wird, kann das "Stress loswerden" sein. Tabakzigaretten enthalten das Nikotin, was eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer Abhängigkeit spielt. Mehr dazu, wie genau eine Abhängigkeit entsteht, findest du hier. Wird nun geraucht, wird unser Gehirn durch das Nikotin erstmal in eine positive Stimmung versetzt und Stressgefühle werden für kurze Zeit unterdrückt – du verspürst also kurzzeitig eine Art Entspannung.
Aber: Stress oder negative Gefühle lassen sich dadurch nicht in Luft auflösen, diese Gefühle werden durch das Nikotin in unserem Gehirn nur unterdrückt.
Was macht Stress eigentlich mit uns?
Bestimmt hast du schon mal Stress verspürt, pünktlich am Bahnhof oder an der Bushaltestelle anzukommen oder die Projektarbeit unter Zeitdruck bis zu einem vorgegebenen Termin zu schreiben. Das ist eine total natürliche Reaktion deines Körpers, mit Reizen „von außen“ (aber auch „von innen“) umzugehen. Diese Reize, welche man auch Stressoren nennt, stören dein inneres Gleichgewicht und haben als Ziel, dass sich dein Körper nun an die stressige Situation anpasst. Der sogenannte „negative Stress“, welchen du dann spürst, kann schlimmstenfalls eine Belastung für deine Gesundheit sein – besonders, wenn du regelmäßig gestresst bist. Nicht nur dein Herz-Kreislauf-System kann leiden, es können sogar chronische Erkrankungen entstehen oder psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Angststörungen.
Auf der anderen Seite gibt es übrigens auch „positiven Stress“, der von Menschen eher als motivierend und nicht belastend wahrgenommen wird.
Stress + Rauchen = doppelt doof
In Stresssituationen, in welchen zum Beispiel Zeitdruck, Hunger oder andere negative Gefühle oder Gedanken empfunden werden, wird häufig geraucht, um diese Gefühle zu unterdrücken. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Zufriedenheit nicht lange anhält. Nicht nur der Stress, den du bewusst oder unbewusst empfindest, belastet deinen Körper und deine Psyche. Auch das Rauchen ist eine zusätzliche große Belastung für deine Gesundheit. Wie genau dein Körper Schaden vom Rauchen nimmt, kannst du in unserem interaktiven Tool „Dein Körper raucht mit“ entdecken.
Lass dich nicht stressen – 2 Tipps zur Stressbewältigung
1. Schlaf ist die beste Medizin
Ausreichend Schlaf zu haben ist ganz wichtig als Gegenmittel gegen Stress. Am besten ist es, wenn man schon einige Zeit vor dem zu Bett gehen beginnt, seinen Körper langsam entspannen zu lassen. So ist es sinnvoll, bereits ab Nachmittag keine koffeinhaltigen Getränke mehr zu sich zu nehmen und auch das Handy am Abend außerhalb des Bettes zu lassen. Hat man einmal damit begonnen, eine Routine (ohne Rauchen oder Dampfen) in seinen Alltag einzubinden, dann besteht eine gute Chance, dass der Stress im Alltag weniger wird .
2. Bewegung tut gut
Sport zu treiben ist DER Booster gegen Stress. Egal, ob ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Joggingrunde oder eine Entspannungseinheit mit Yoga – dein Körper dankt es dir und dein vollgeladener Kopf kann frei werden.
Fazit: Neben diesen beiden Tipps gibt es noch zahlreiche andere Methoden, die dir dabei helfen können, besser mit Stress umzugehen oder diesen gar nicht erst entstehen zu lassen. Steigst du von der vermeintlichen Entspannungsmethode „Rauchen“ in eine Methode ohne den Konsum von Zigaretten um, dann dankt es dir nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die Umwelt und deine Mitmenschen.
Eine noch bessere Idee: Erst gar nicht mit dem Rauchen beginnen, sondern direkt mit Sport, genügend Schlaf oder Unternehmungen mit Familie oder Freund:innen loslegen, um dem Stress leb‘ wohl zu sagen.
Fachautorin:
Lilli Iser
Redaktion:
David Bienias
Quellen:
- Ernst, Gundula; Franke, Alexa; Franzkowiak, Peter (2022): Stress und Stressbewältigung. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Online unter: https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/stress-und-stressbewaeltigung/ [Letzter Zugriff am: 20.01.2023]
- Fuchs, R., & Klaperski, S. (2018). Stressregulation durch Sport und Bewegung. In: Handbuch Stressregulation und Sport (pp. 205-226). Springer, Berlin, Heidelberg. Online unter: https://www.drsatow.de/tests/stress-und-coping-inventar/2018_Stressregulation_durch_Sport_Goettfried.pdf [Letzter Zugriff am: 23.01.2023]
- Mental Health Foundation (2021): Smoking and mental health. Online unter: https://www.mentalhealth.org.uk/explore-mental-health/a-z-topics/smoking-and-mental-health [Letzter Zugriff am: 20.01.2023]
- Michigan State University (2020): How sleep helps teens deal with social stress - Adequate sleep can help teens navigate challenging social situations. Online unter: https://www.sciencedaily.com/releases/2020/02/200225143511.htm [Letzter Zugriff am: 23.01.2023]