Studie aus England: Erhöht Dampfen das Risiko für späteres Rauchen?
Jede siebte Person stieg von E-Zigaretten auf Tabakzigaretten um
Vor kurzem wurden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht. Sie zeigten, dass die Mehrheit derjenigen, die das Dampfen ausprobiert hatten, nicht dabei blieben, sondern nach einiger Zeit wieder damit aufhörten. Allerdings wechselte immerhin eine von sieben befragten Personen von der E-Zigarette irgendwann zur Tabakzigarette. Damit war das Risiko für diese Befragten, später einmal Raucher oder Raucherin zu werden, höher als für jene, die vorher keine E-Zigaretten benutzt hatten.
Außerdem ergab sich in der Untersuchung: Wer einmal mit dem Rauchen von Zigaretten anfing, kam so schnell nicht wieder davon los, sondern rauchte oft über längere Zeiträume. Das zeigt, wie abhängig Zigaretten machen können.
Unklar ist, ob sich die in England erhobenen Studienergebnisse eins zu eins auch auf das Rauchverhalten von Jugendlichen und junge Erwachsenen in anderen Teilen der Welt übertragen lassen, zum Beispiel auf junge Leute in Deutschland.
Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland entscheidet sich gegen das Dampfen
Hierzulande ist das Interesse von Jugendlichen an E-Zigaretten nicht besonders ausgeprägt. So haben im Jahr 2021 rund 13 Prozent der befragten 12- bis 17-jährigen Jugendlichen angegeben, dass sie in ihrem Leben schon einmal eine E-Zigarette probiert haben.
Bei den 18- bis 25-Jährigen ist dieser Prozentsatz mit rund 35 Prozent schon deutlich höher. Diese Zahlen ergaben sich in einer Studie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Die BZgA ist unter anderem verantwortlich für die rauchfrei-Kampagne und damit auch diese Website. Interessanterweise ergab auch die BZgA-Studie, dass nur ein kleiner Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach dem Ausprobieren von E-Zigaretten regelmäßig weiter dampft.
Fazit:
Zigaretten aus Tabak sind eindeutig gesundheitsschädlich und machen abhängig. Das Dampfen von E-Zigaretten ist keine Alternative zum Rauchen, denn dabei werden ebenfalls Schadstoffe freigesetzt. Zwar befinden sich im Dampf von E-Zigaretten insgesamt (vermutlich) weniger giftige Substanzen als im Tabakrauch. Aber noch weiß die Wissenschaft nicht, wie sich das Langzeit-Dampfen auf die Gesundheit auswirkt. Gute Gründe also, um vom Konsum von Zigaretten und auch von E-Zigaretten ganz klar abzuraten.
Außerdem: Nikotin macht abhängig, ob es nun im Tabak von Zigaretten oder im Liquid von E-Zigaretten steckt. Auch die Ergebnisse der Studie aus England zeigen, dass ein Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die anfangen zu rauchen oder zu dampfen, längerfristig dabei bleiben oder sogar auf das noch schädlichere Produkt umsteigen (wie hier vom Dampfen zum Rauchen). Lieber also erst gar nicht damit anfangen!
Übrigens: Für unter 18-Jährige sind sowohl Zigaretten als auch E-Zigaretten ohnehin verboten.
Fachautor*In:
Peter Spahlinger
Redaktion:
Dilnoza Ubaydullaeva
Quelle:
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Parnham JC, Vrinten C, Radó MK, et al.(2023): Multistate transition modelling of e-cigarette use and cigarette smoking among youth in the UK Tob Control Epub. Zuletzt aufgerufen am 10.07.2023 unter: https://tobaccocontrol.bmj.com/content/tobaccocontrol/early/2023/03/09/tc-2022-057777.full.pdf.