Tabak und Hormone: Frühe Monatsblutung und kaputte Spermien

Sie machen glücklich oder traurig, erzeugen Stress oder beruhigen. Hormone steuern eine ganze Menge in unserem Körper. Auch die erste Monatsblutung bei Mädchen und die Spermienproduktion bei Jungen und Männern werden durch Hormone geregelt. Neue Studien zeigen, dass Tabakrauch einen schädlichen Einfluss auf beides haben kann.

Hormone tanzen aus der Reihe

Dass Tabakrauch unsere Gesundheit schädigt ist ja mittlerweile (fast) allen bekannt. Welche Auswirkungen das Rauchen aber auch direkt auf unseren Hormonhaushalt hat wird immer deutlicher: Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Rauchen auch unsere Sexualhormone aus dem Takt bringen kann.

Bei manchen Mädchen kommt sie schon mit 10 Jahren, bei anderen erst mit 15. Wann die erste Monatsblutung einsetzt, kann sehr unterschiedlich sein. Das ist völlig normal und überwiegend genetisch bedingt. Allerdings kann auch der Lebensstil Einfluss nehmen. Eine frühere Studie hat beispielsweise zeigen können, dass der regelmäßige Konsum von Süßgetränken mit einer früher einsetzenden ersten Monatsblutung in Zusammenhang steht.

Passivrauchen hat Einfluss auf erste Periode

In einer aktuellen Studie mit über 20.000 Frauen hat ein Forschungsteam untersucht, ob sich Passivrauchen auf den Zeitpunkt der ersten Menstruation auswirkt. Das Team fand einen klaren Zusammenhang: Je stärker die Frauen in der Kindheit Passivrauchen ausgesetzt waren, umso früher setzte die erste Menstruation bei ihnen ein.

Der genaue Mechanismus ist noch nicht erforscht. Vermutlich sind die mit dem Passivrauchen eingeatmeten Giftstoffe verantwortlich für eine Störung des Hormonsystems. Hormonelle Störungen können weitreichende Folgen haben. So wurden in einer anderen Studie Hinweise gefunden, dass Rauchen die Fruchtbarkeit bei Frauen absenkt.

Männern droht Unfruchtbarkeit

Eine andere Studie zeigt auf, dass sich Tabakrauch auch nachteilig auf das Hormonsystem beim Mann auswirkt. Ein internationales Forschungsteam ist der Frage nachgegangen, ob Rauchen die Spermienproduktion beim Mann beeinflusst.

Das Team hat die verfügbaren Studien zu dem Thema zusammengefasst und kommt zu der Schlussfolgerung: Je stärker Männer rauchen, desto weniger Spermien produzieren sie und umso weniger beweglich sind die Keimzellen. Dies kann letztlich die Fruchtbarkeit des Mannes gefährden. Da nur die fittesten Spermien in der Lage sind, bis zur Eizelle der Frau zu schwimmen und sie zu befruchten.

Die Ergebnisse beider Studien geben somit einen deutlichen Hinweis, dass sich das Tabakrauchen auf den Hormonhaushalt auswirkt – sowohl bei aktivem als auch bei passivem Rauchen.

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