Tag der Kinderrechte: Was hat das mit Rauchen zu tun?
Jugendschutzgesetz und Nichtrauchergesetz
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist es verboten, in der Öffentlichkeit zu rauchen. Das besagt das Jugendschutzgesetz, auch JuSchG genannt. Hier werden die wichtigsten Gesetze für Jugendliche zum Thema Tabak, Alkohol, Clubs und Bars geregelt. In unserem Lexikon unter Jugendschutzgesetz findest du mehr Infos dazu.
Zudem schützt das Nichtrauchergesetz Nichtraucher und Nichtraucherinnen vor den Gefahren und ungewollten Belastungen durch das Rauchen. Da das Gesetz von den jeweiligen Bundesländern abhängt, kannst du auf unserer interaktiven Deutschlandkarte nachschauen, welche Regelungen bei dir gelten.
Rauchen im Auto
Dass Passivrauchen auch gesundheitsschädlich ist, ist den meisten bekannt. Wird im Auto, also auf engstem Raum, geraucht, so besteht ein enormes Risiko, die Schadstoffe einzuatmen. Besonders hoch ist es für Kinder. In Deutschland ist das Rauchen im Auto noch nicht verboten. Seit März 2022 gibt es aber einen Gesetzentwurf, was das Rauchen im Auto in der Gegenwart von Schwangeren und Kindern verbietet. In anderen Ländern wie Frankreich, Österreich und Finnland besteht das Raucherverbot im Auto schon längst.
Tabakwerbeverbot
Studien haben belegt, dass Tabakwerbung gerade den Einstieg in das Rauchen oder den Übergang zum Gewohnheitsrauchen bei Jugendlichen stark beeinflusst. Seit 2007 gibt es das Tabakwerbeverbot für alle Zeitungen und Zeitschriften sowie im Internet und Fernsehen. Weitere Werbeverbote werden seit Anfang 2021 stufenweise eingeführt. Mehr Infos findest du auf unsere Themenseite: Tabakwerbung.
Verbot von Kinderarbeit
Trotz weltweiten Verbots von Kinderarbeit auf Grundlage des Artikels 32 der Kinderrechtekonvention müssen immer noch geschätzt 152 Millionen Kinder und Jugendliche unter anderem auf Tabakplantagen arbeiten. Die Gefahren für die Gesundheit sind groß: Oft sind die Arbeitsbedingungen gefährlich und ausbeuterisch und man kann an der sogenannten grünen Tabakkrankheit erkranken. Mehr dazu in diesem Artikel: Kinderarbeit im Tabakanbau!
Wer nicht raucht, schützt aktiv die Rechte von Kindern und Jugendlichen
Es mag etwas seltsam klingen, aber im Endeffekt stimmt es:
- Das Rauchen gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die von allen Menschen um einen herum, die passiv mitrauchen.
- Um zu Rauchen benötigt es Tabak, der unter zum Teil gefährlichen Bedingungen und durch Kinderarbeit an- und abgebaut wird.
- Als Vorbild beeinflusst man das Verhalten von Kindern und Jugendlichen.
Infos rund um einen Rauchstopp auf der Themenseite Aufhören.
AutorIn:
Hong-Phuong Le
Redaktion:
Martin Reemts, Lilli Iser
Quellen:
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). (o. D.). VN-Kinderrechtskonvention Artikel 32. Kinder- und Jugendrechte. Abgerufen von: https://www.kinder-und-jugendrechte.de/kinderrechte/recht-auf-schutz/artikel-32-schutz-vor-wirtschaftlicher-ausbeutung (06.10.2022)
- Unfairtabacco c/o Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung (BLUE 21) e.V. Kinderrecht und Tabakkontrolle – Das Recht auf eine tabakfreie Welt 2019. Abgerufen von: Broschuere_Kinderrechte_DE_a.pdf (unfairtobacco.org) (06.10.2022)
- Jugendschutzgesetz (JuSchG, Stand 2022). Abgerufen von: http://www.gesetze-im-internet.de/juschg/ (06.10.2022)
- Deutsches Krebsforschungszentrum (2016) Gesundheitsgefährdung von Kindern durch Tabakrauch im Auto. Fakten zum Rauchen. Heidelberg. Abgerufen von: https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_2016_Gesundheitsgefaehrdung-von-Kindern-durch-Tabakrauch-im-Auto.pdf (06.10.2022)
- Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung beim Bundesministerium für Gesundheit (2022). Jahresbericht 2020. Abgerufen von: Jahresbericht 2020 (bundesdrogenbeauftragter.de) (06.10.2022)
- Orth, B. & Merkel, C. (2020). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019. Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. doi: 10.17623/BZGA:225-DAS19-CAN-DE-1.0 (06.10.2022)