Tipps für die Zeit als unfreiwillige Stubenhocker: Was Astronauten und Seglerinnen raten

Egal welche konkreten Regeln in den nächsten Wochen gelten werden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen: Es ist absehbar, dass wir auch danach mehr Zeit zu Hause verbringen werden und auch unsere Freunde seltener treffen werden als sonst. Auf jeden Fall wird es anders sein, als wir es bisher kannten. Langweiliger? Einsamer? Vielleicht. Aber nicht unbedingt.

Denn: Wir haben es zu einem großen Teil auch selbst in der Hand, was wir draus machen. Den ganzen Tag „rumhängen“ oder eben das Beste draus machen.

Das Internet: Gerade jetzt ein echter Segen …

Statt mit den Freunden im Park zu chillen, telefoniert, chattet oder zockt man zusammen online. Manche kochen oder essen sogar gemeinsam per Videochat. Das zeigt: Man kann auch zusammen sein, wenn man sich gerade nicht gegenüber ist. Irgendwie zumindest. Auch Schulen und Arbeitgeber mussten in den vergangenen Wochen vermehrt auf Online-Lernen und -Arbeiten umstellen.

Lernen, Arbeiten, mit anderen sprechen und sich sehen: Was würden wir nur – gerade jetzt– ohne das Internet machen? 

... aber eben auch nicht alles!

Irgendwann hat man auch mal genug davon auf kleine und große Bildschirme zu starren. Außerdem: Zu viel Spielen und Zeit mit Social Media kann ja auch schädlich sein (einen Selbsttest, um dein Online-Verhalten zu checken, findest du übrigens auf unserer Website www.ins-netz-gehen.de). Online sein ist also bei weitem nicht die Antwort auf alles und es ist auch keine gute Idee, zu Hause nur zu zocken oder zu chatten. 

Was aber tun, wenn man auf einmal so ungewohnt viel Zeit zu Hause verbringt?

Interessante Antworten geben Menschen, die es gewohnt sind, lange alleine mit sich und der Welt zu sein. Wie machen das zum Beispiel Astronauten und Astronautinnen, die über lange Zeit mit kleiner Mannschaft in einer engen Raumstation sind? Und die sind weiter weg von Zuhause als die allermeisten von uns es jemals sein werden.

Tipp vom Astronauten: Positiv nach vorne schauen

Einige von euch werden jetzt einwenden: Die haben sich ja freiwillig für ihre Situation entschieden, während wir durch diese Phase durchmüssen, weil es für alle das Beste ist. Das stimmt. Trotzdem sind die Erfahrungen der Astronauten und Astronautinnen in der jetzigen Situation für uns alle interessant. Denn was sich bei ihnen, eingeschlossen in einem Raumschiff, bewährt hat, kann uns vielleicht helfen. Genau aus diesem Grund gaben vor kurzem ein paar Astronauten und Astronautinnen in einer Videoschalte Tipps für die nächste Zeit.

Zum Beispiel der deutsche Astronaut Alexander Gerst: „Es ist sehr wichtig in solchen Zeiten, dass man positiv nach vorne schaut“. Es empfiehlt auch sich mal zu fragen, wie man wohl in zehn Jahren auf die momentane Zeit zurückblicken wird. Und wäre es nicht toll, wenn man dann feststellt: „Wir haben das Beste draus gemacht, wir haben uns gegenseitig geholfen“? 

Auch Dinge, die man immer schon mal machen wollte, passen gut in diese Zeit. Gersts französischer Kollege Jean-Francois Clervoy erzählte in der Videoschalte, dass er gemeinsam mit seiner Frau das Haus aufräumen wolle. Okay, das klingt nach Arbeit - aber man könnte ja zum Beispiel das eigene Zimmer umräumen. Sicherlich fallen euch noch mehr Projekte ein. 

Erkenntnis nach 6 Monaten auf dem Segelboot: Man kann nicht alles beeinflussen

Solche Projekte zu Hause haben einen entscheidenden Vorteil: Sie haben Aussicht auf Erfolg und man hat etwas Sichtbares produziert. In diese Richtung geht auch der Tipp einer Frau, die sich mit Alleinsein richtig gut auskennt: die Seglerin Dee Caffari, die sechs Monate alleine auf ihrem Segelboot die Welt umsegelte. Sie empfiehlt, sich auf das zu konzentrieren, was man selber kontrollieren kann und keine Energie für Dinge zu verschwenden, an denen wir eh gerade nichts verändern können.

Nach welchen Regeln man die Freunde und Freundinnen in der nächsten Zeit treffen darf, kann man nicht wirklich beeinflussen. Aber man kann sich eine Überraschung zum Geburtstag der besten Freundin überlegen, wie zum Beispiel ein Video für sie zu drehen. Wann der Sportverein wieder aufmacht, hat man auch nicht in der Hand. Aber man kann die Ausdauer auch jetzt schon trainieren, entweder im Park oder auch zu Hause. Dann ist man wenigstens gut vorbereitet wenn es wieder losgeht. 

Wichtig: auch mal abschalten!

Und noch einen Tipp hat Dee Caffari: Es ist zwar grundsätzlich wichtig, auf dem Laufenden zu sein und zu wissen, was in der Welt passiert. Achtet aber darauf, wann euch das Thema zu viel wird und eventuell (zu starke) Ängste und Sorgen auslöst. Entscheidet selbst, was ihr „an Bord“ nehmt und was lieber unbeachtet bleibt. Das kann bedeuten, seltener als bisher nach den neuesten News zu schauen und auch mal ganz bewusst von dem Thema „Coronavirus und die Folgen“ abzuschalten. 

Fall ihr Fragen habt zum Coronavirus und zur Viruserkrankung Covid-19: Die BZgA (unter anderem auch verantwortlich für die rauchfrei-Kampagne) gibt Antworten und informiert hier über den aktuellen Wissensstand: www.infektionsschutz.de

Mit dem Zusammenhang zwischen Rauchen und Corona beschäftigt sich auch unser letzter Beitrag - schaut einfach mal vorbei.

Ganz in diesem Sinne machen wir jetzt auch Schluss, kommt gut durch die Zeit! 

Euer rauchfrei-Team

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