Venen: ein Thema nur für ältere Leute?

Am 23. April ist der Deutsche Venentag. An dem Tag wird verstärkt darüber aufgeklärt, wie man die eigenen Venen möglichst gesund hält und was gegen verschiedene Venenleiden hilft.

Auch bei Jüngere können die Venen erkranken

„Venen“ und „Venenleiden“: Zugegeben, das sind Begriffe, die man eher in einem Ratgeber für Seniorinnen und Senioren vermutet als auf einer Website für Jugendliche, die noch dazu zum Thema Rauchen informiert. 

Und tatsächlich: Gibt man die beiden Begriffe in eine Suchmaschine im Internet ein, tauchen jede Menge Infos auf, die sich an ältere Menschen richten. Eigentlich nicht verwunderlich, denn Krankheiten an den Venen treten meist im hören Alter auf – aber nicht ausschließlich! Laut einer Pressemeldung des Vereins „Deutsche Venen-Liga“ steigt momentan die Zahl der Kinder und Jugendlichen, bei denen sich die Venen in den Beinen verändern. 

Sie bekommen schon im jungen Alter zum Beispiel Krampfadern. Das sind Venen, die anschwellen und nach außen hervor treten. Krampfadern haben eine bläuliche oder violette Farbe und sind dadurch auch gut sichtbar. Zwar ist die Neigung zu Krankheiten an den Venen (auch) vererbbar. Aber Faktoren wie zum Beispiel zu wenig Bewegung, hohes Körpergewicht und Rauchen tragen dazu bei, dass manche Menschen eher erkranken als andere.

Arterien und Venen: Was ist noch mal was?

Aber der Reihe nach. Erst einmal sollten wir klären, was Venen eigentlich genau sind und worin der Unterschied zu Arterien besteht. Ausgangspunkt ist das Herz. Es pumpt über Blutgefäße das Blut durch den Körper – ein Leben lang und mit jedem Herzschlag. Die Blutgefäße, die vom Herzen weg führen, werden Arterien genannt. Und die Blutgefäße, die wieder zurück zum Herzen führen, heißen Venen. Eigentlich ganz einfach: Hin- und Rückverkehr. 

Folgende Eselsbrücke hilft dabei, sich zu merken, was was ist:

Das Wort „Vene“ fängt mit „V“ an. Der Buchstabe „V“ sieht ein wenig wie ein Trichter aus, mit dem das Herz befüllt werden kann. Das „A“ von Arterien sieht eher wie ein umgekehrter Trichter aus und man kann sich gut vorstellen, wie das Blut darin vom Herzen wegfließt. In der Übersicht:

V
Herz
A

Verstopfte Blutgefäße durch Rauchen

Spannend, so eine Reise durch den Körper, oder? Die Versorgung unserer Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen über den Blutstrom ist schon ein ziemlich geniales System. Allerdings kann dieses System auch geschwächt werden, unter anderem durch die schon genannten Faktoren, wenn also jemand raucht und/ oder sich zu wenig bewegt. 

Dieses Gesundheitsrisiko gilt sowohl für Arterien als auch für Venen. Rauchen führt auf Dauer zu einer Versteifung der Blutgefäße und zu Ablagerungen in den Innenwänden dieser Gefäße. Durch die Arterien wird dann weniger Sauerstoff zu den Organen gebracht und in den Venen können sich Pfropfen (Blutgerinnsel) bilden, sogenannte Thrombosen.

Im schlimmsten Fall verstopfen Blutgerinnsel ein wichtiges Blutgefäß, zum Beispiel im Gehirn oder im Herz und es kommt zu einem Schlaganfall (Gehirn) oder einen Herzinfarkt. Beides kann tödlich enden.

Dieses Risiko und auch das Risiko für Venenleiden und viele andere Erkrankungen lässt sich senken, durch (ihr ahnt es vermutlich schon) 

  • möglichst viel Bewegung
  • eine gesunde Ernährung (zum Beispiel Gemüse, Vollkornprodukte, wenig oder kein rotes Fleisch und Wurst) 
  • und natürlich Nichtrauchen

Damit kann man gar nicht früh genug beginnen. 
Die Frage aus der Überschrift ist damit auch gleich beantwortet: Nein, das Thema Venen geht Menschen jeden Alters an.
 

Zurück zur Übersicht