Warum ist Cannabisrauchen insbesondere für junge Menschen gefährlich?
Gefahren von Cannabis
Die Gefahren des Konsums von Cannabis sind zahlreich. Der wichtigste Bestandteil von Cannabis ist THC (sogenanntes „Delta-9-Tetrahydrocannabinol“). THC hat einen starken Effekt auf die Psyche und kann durch den Konsum zu einem Rausch führen. Dieser kann eine verlangsamte Reaktion, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Angst und panikartige Zustände, Halluzinationen sowie Verfolgungsangst verursachen. Das Rauchen von Cannabis (dann Marihuana oder Gras genannt) führt sogar zu einer deutlich höheren Aufnahme bestimmter Substanzen im Vergleich zum Rauchen von herkömmlichem Tabak. Bei längerfristigem Konsum wird ein erhöhtes Risiko für schwere psychische Erkrankungen vermutet.
Kiffen: besonders gefährlich für junge Menschen
Kinder und Jugendliche sind beim Konsum von Cannabis besonders gefährdet. In dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn nämlich noch sehr stark. Vor allem der Bereich, der präfrontaler Kortex genannt wird. Er ist für Funktionen wie das Treffen von Entscheidungen, das Lösen von Problemen und die Kontrolle des eigenen Verhaltens zuständig. Er entwickelt sich, bis man etwa Mitte zwanzig ist. Hirnscans von Jugendlichen, die Cannabis konsumierten, zeigten in der Hirnrinde, besonders im Bereich des präfrontalen Kortex, Veränderungen.
Der Zusammenhang von psychischen Störungen (wie Angststörungen, Depressionen, Psychosen) und Cannabis-Konsum im Jugendalter ist in zahlreichen Studien belegt. Auch eine Cannabis-Abhängigkeit zeigt sich zwei- bis viermal häufiger bei Beginn des Konsums in der Jugend als im Erwachsenenalter. In weiteren Studien wurde gezeigt, dass jugendliche Cannabis-Konsumierende auch ein deutlich höheres Risiko haben eine Abhängigkeit von anderen Substanzen zu entwickeln als Erwachsene.
Gesund bleiben
Der Konsum von Cannabis ist ein gesundheitliches Risiko – insbesondere für Minderjährige. Er kann die geistige Entwicklung, den Berufsweg und die Lebensqualität negativ beeinflussen - und das langfristig! Deshalb solltest du gar nicht anfangen Cannabis zu rauchen – und genauso auf andere Rauchprodukte verzichten.
Weitere gesicherte Informationen rund um Cannabis findest du unter: https://www.cannabispraevention.de/
Autorin: Vera Carstens
Fachredaktion: Nora Katharina Schurr
Veröffentlichungsdatum: 08.05.2024
Quellen:
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (2024). Fragen und Antworten zum Cannabisgesetz. www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz
- JAMA Psychiatry (2021). Association of cannabis use during adolescence with neurodevelopment. 78(9): 1031-1040.
- Skala, K., Trabi, T., Fuchs, M., Gössler, R., Haas-Stockmair, C-W., Kriechbaumer, N., Leitner, M., Ortner, N., Reiter, M., Müller, C. & Wladika, W. (2022). Cannabisgebrauch von Jugendlichen. Neuropsychiatrie, 37, 175–195.
- Vedelago, L., Halladay, J., Munn, C., Georgiades, K. & Amlung M. (2023). Cannabis und das lernende Hirn. In Peters, S., van Atteveldt, N., Massonnié, J. & Vogel, S. E. (Hrsg.). Wie dein Gehirn lernt – und was du und deine Lehrerinnen und Lehrer darüber wissen sollten. Neuoscience. Auch verfügbar unter: kids.frontiersin.org/articles/10.3389/frym.2020.00052