Warum rauchen ältere Jugendliche häufiger als jüngere?

Eigentlich müssten sie es besser wissen: Warum rauchen ältere Jugendliche häufiger als jüngere?: Die Mehrheit der jungen Menschen raucht nicht: Über 90 Prozent der 12- bis 17-Jährigen sind Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Zum Vergleich: Vor mehr als vier Jahrzehnten, im Jahr 1979, war die Zahl der Raucherinnen und Raucher in diesem Alter noch 5 mal (!) so hoch.

Auch bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren zeigt der Trend eindeutig in Richtung Nichtrauchen: In dieser Altersgruppe greifen ebenfalls immer weniger Menschen zur Zigarette. Allerdings ist der Unterschied zu den Jüngeren doch ganz schön auffällig: Immerhin gibt es unter den 18- bis 25-Jährigen ungefähr fünf mal so viele Raucherinnen und Raucher wie unter den 12- bis 17-Jährigen

Warum ist das so? Schließlich müssten die Älteren doch (noch) besser wissen, wie gesundheitsschädlich das Rauchen ist.


Eine hundertprozentige und eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es zwar nicht. Aber doch ein paar interessante (mögliche) Erklärungsansätze. Wir stellen drei davon vor.


(Mögliche) Erklärung Nr. 1: Jugendliche fangen später an


Jene, die überhaupt rauchen, fangen auch erst später im Leben damit an. Das ist erst einmal eine gute Nachricht. Denn Studien zeigen, dass ein früher Einstieg in das Rauchen mit einem höheren Abhängigkeitsrisiko verbunden ist. Mit anderen Worten: Wer früh beginnt, hat später (noch) größere Schwierigkeiten, wieder aufzuhören. 
Wenn tendenziell erst später im Leben mit dem Rauchen begonnen wird, ist das eine mögliche Erklärung dafür, warum unter den älteren Jugendlichen (bzw. den jungen Erwachsenen) tendenziell mehr Raucherinnen und Raucher zu finden sind.  


(Mögliche) Erklärung Nr. 2: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt… 

... manchmal mit einer Zigarette.

Viele beginnen mit 16 oder 17 Jahren eine Ausbildung, andere fangen mit 18 oder 19 an zu studieren. Wiederum andere starten in dem Alter in ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Jugendliche und junge Erwachsene treffen in dieser Phase ihres Lebens also auf neue Leute. Neue Freundschaften bilden sich – und erstmals im Leben hat man Kolleginnen und Kollegen. Einige von denen rauchen
Bekannt ist zum Beispiel, dass in manchen Berufen viel mehr geraucht wird als in anderen. Unter Beschäftigten in der Gastronomie wird zum Beispiel häufiger geraucht als in anderen Berufsfeldern. Wenn Jugendliche oder junge Erwachsene dort arbeiten, kommen sie also verstärkt mit dem Rauchen in Berührung. Sie bekommen vielleicht eine Zigarette angeboten, zumindest aber erleben sie das Rauchen im Kollegenkreis als „normal“. Genauso gibt es in einigen Freundeskreisen mehrere Raucherinnen und Raucher, in anderen Gruppen raucht dagegen niemand. „Rauchen, um dazu zu gehören“ kann also auch in diesem Alter zum Thema werden. 


(Mögliche) Erklärung Nr. 3: Das Jugendschutzgesetz hält die Jüngeren ab


Die meisten von euch werden es wissen: Rauchen ist erst ab 18 Jahren erlaubt. Das war aber nicht immer so. Vor dem Jahr 2007 lag das gesetzliche Mindestalter für das Rauchen noch bei 16 Jahren, im September 2007 wurde es dann auf 18 Jahre heraufgesetzt. Diese Gesetzesänderung hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass die Zahl der Raucher und Raucherinnen unter den Jüngeren (noch) stärker gesunken ist als unter den etwas Älteren.
Am besten ist es natürlich, nicht mit dem Rauchen anzufangen. Aber auch, wer aus einem der oben genannten Gründen mit dem Rauchen begonnen hat, kann und sollte aufhören und damit die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen schützen.

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