Was ist eigentlich Nikotin? Und wie wirkt es?
Zehn interessante Fakten über Nikotin:
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Nikotin ist ein Nervengift und wird unter anderem in den Wurzeln der Tabakpflanze produziert. Von den Wurzeln aus gelangt es in die Blätter der Pflanze und dient dort als Abwehr vor Fressfeinden. Vom Menschen wird Nikotin auch in Insektiziden, also als Insektenvernichtungsmittel, genutzt.
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Zur Herstellung von Zigaretten und anderen Tabakprodukten werden die Blätter der Tabakpflanze getrocknet und zerkleinert. Eine Zigarette besteht aus knapp einem Gramm dieser Blätter. Darin sind etwa zehn bis 20 Milligramm Nikotin enthalten
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Für den Nikotingehalt im Rauch einer Zigarette sind in Europa Grenzwerte festgelegt worden. Der Rauch einer Zigarette darf demnach maximal 1 mg Nikotin enthalten.
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Nikotin ist eine giftige Substanz. Bei einer zu hohen Dosis kommt es zu Vergiftungserscheinungen. Wenn kleine Kinder versehentlich Zigaretten (oder auch nikotinhaltige Flüssigkeiten für E-Zigaretten) verschlucken, besteht für sie Lebensgefahr.
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Nikotin gelangt beim Rauchen in den Blutkreislauf und wird darüber auch in das Gehirn transportiert.
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Im Gehirn angekommen, greift das Nikotin in die Funktionsweise einer Reihe von Nervenzellen ein. Für den Raucher oder die Raucherin kann ein angenehmes, beruhigendes Gefühl entstehen, wenn an der Zigarette gezogen wird.
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Vor allem Menschen, die schon viele Jahre rauchen, berichten, dass sich dadurch ihre Konzentrationsfähigkeit verbessere. Fachleute gehen eher davon aus, dass dieser Effekt eine Folge des gewohnheitsmäßigen Rauchens ist: Wenn der Nikotinspiegel sinkt, entsteht eine Art „Mangelzustand“, in dem auch das Konzentrationsvermögen sinkt. Wenn dann wieder geraucht wird, steigt die Konzentrationsfähigkeit wieder auf das normale Level. Im Gehirn der rauchenden Person kommt aber das Signal an: „Ich kann mich besser konzentrieren“. Ein ehemaliger Raucher hat diesen Effekt einmal so beschrieben: „Ein Raucher fühlt sich durch das Rauchen einer Zigarette so, wie sich ein Nichtraucher die ganze Zeit fühlt.“ Das führt uns zum nächsten Punkt:
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Nikotin macht abhängig. Wenn jemand aufhört zu rauchen, können deshalb Entzugserscheinungen auftreten.
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Um Entzugserscheinungen, diese manchmal ziemlich unangenehmen Begleiter eines Rauchstopps, abzumildern, benutzen manche Menschen Mittel, in denen ebenfalls Nikotin enthalten ist – dafür sind die ganzen anderen Giftstoffe im Tabakrauch nicht drin. Nach einer Zeit werden diese „Nikotinersatzpräparate“ genannten Mittel dann abgesetzt. Man muss übrigens mindestens 18 Jahre alt sein, um sie zu erhalten und es gibt sie ausschließlich in der Apotheke.
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So gut wie jedem, der eine Zigarette probiert, wird erst einmal schlecht. Eine Botschaft des Körpers, die manche überhören und weiter machen, bis sie zu abhängigen Raucherinnen und Rauchern werden. Nikotin spielt auf diesem Weg in die Abhängigkeit vom Rauchen eine Hauptrolle. Dabei ist die Botschaft des Körpers beim erstmaligen Rauchen eigentlich eindeutig: „Ich will die Zigarette nicht“. Vielleicht gar keine so schlechte Idee, in so einem Moment auf den Körper zu hören – und nicht zu rauchen.
Mehr Infos zur Wirkungsweise von Nikotin findet ihr auch auf der Seite des Deutschen Krebsforschungszentrums.
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Deutsches Krebsforschungszentrum (2017): Wirkungsweise des Nikotins. Pharmakologische Wirkung von Nikotin. Online verfügbar unter: https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/Nikotin_Wirkung.html
Erstmals veröffentlicht: 15.02.2017; aktualisiert: 18.05.2020
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