Was sind eigentlich „Volkskrankheiten“?
Es lohnt sich gleich doppelt, denn wir erklären darin auch noch einen zweiten Begriff, den man ebenfalls hin und wieder liest und der so ähnlich klingt: „Zivilisationskrankheit“. Was ist was und worin bestehen die Unterschiede zwischen Volks- und Zivilisationskrankheiten? Und was hat das Ganze mit dem Rauchen zu tun?
Weit verbreitete Krankheiten, ...
Laut Duden wird unter Volkskrankheit eine „Krankheit von dauernder starker Verbreitung und Auswirkung in der gesamten Bevölkerung“ verstanden. Vereinfacht könnte man sagen: Volkskrankheiten sind Krankheiten, die in der Bevölkerung häufig vorkommen und das schon seit vielen Jahren. In Deutschland und in vielen anderen Industrieländern zählen dazu vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes oder auch Rheuma. Sehr viele Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an diesen Krankheiten. Mit dem Alter steigt das Risiko für diese Krankheiten. Aber aufgepasst: Auch die Lebensweise spielt dabei eine große Rolle. Denn beispielsweise zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen tragen dazu bei, dass Menschen eher an einer (oder mehrerer) dieser Krankheiten erkranken – manchmal sogar schon im jungen Alter.
Heutzutage interessieren sich zwar viele Menschen für ihre Gesundheit und tun auch einiges dafür. Trotzdem: Ein knappes Viertel der Erwachsenen raucht, auch Alkohol ist ziemlich weit verbreitet und es gibt unter uns auch jede Menge „Bewegungsmuffel“. Das trägt mit dazu bei, dass Volkskrankheiten auch weiterhin Volkskrankheiten bleiben.
… die viel mit unserer Lebensweise zu tun haben
Damit sind wir schon ziemlich nah an dem, was mit „Zivilisationskrankheit“ gemeint ist. Auch dazu der Duden: Eine Zivilisationskrankheit ist eine „durch die mit der Zivilisation verbundene Lebensweise hervorgerufen Krankheit“. Zivilisation wiederum definiert der Duden als „Gesamtheit der durch den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt geschaffenen und verbesserten sozialen und materiellen Lebensbedingungen“.
Das bedeutet, dass unsere – von unserer Gesellschaft geschaffenen – Lebensbedingungen zwar auch viele Vorteile haben (man denke nur daran, wie schnell man mit dem Zug zum Beispiel von Berlin nach München fahren kann). Aber sie haben eben auch Nachteile: Viele von uns bewegen sich (zu) wenig, weil die Technik (zum Beispiel Auto oder Bahn) ihnen die Bewegung abnimmt. Oder auch: An vielen Orten kann man fast rund um die Uhr Alkohol und Zigaretten kaufen, Süßigkeiten sowieso – und es wird viel Werbung gemacht für Ungesundes. Auch diese „modernen Lebensbedingungen“ erschweren ein gesundes Leben.
Wir wollen diesen Text aber positiv beenden. Und dafür gibt es auch gute Gründe: Noch nie in der Geschichte wussten wir so gut über die Zusammenhänge zwischen unserer Lebensweise und verschiedenen Krankheiten Bescheid. Hat man erst einmal verstanden, was im Leben alles krank machen kann, hat man die Chance, etwas zu verändern.
Und wenn das nicht alleine klappt, kann man sich Hilfe holen. Wir unterstützen euch beim Rauchstopp. Ruft uns an unter 0 800 8 31 31 31 * . Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht euch montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung.
* kostenfreie Servicenummer
Informationen findet ihr außerdem unter Rauchstopp. Weitersagen ausdrücklich erwünscht!
Fachautor:
Peter Spahlinger
Redaktion:
Martin Reemts, Hong-Phuong Le
Quellen:
- Duden online (2022). Begriffe abgerufen am 16.03.2022 unter
www.duden.de/rechtschreibung/Zivilisationskrankheit,
www.duden.de/rechtschreibung/Zivilisation
und www.duden.de/suchen/dudenonline/Volkskrankheit