Wasserpfeifen: Viel Rauch um nichts?

Euch geht es bei warmen Temperaturen bestimmt auch so: Im Sommer verbringen wir jede freie Minute an der frischen Luft – ob am See, im Park oder im Freibad. Ganz nach dem Motto: Draußen ist das neue Drinnen. Ach, wenn dieser Sommer doch nie enden würde… Und wie er duftet, der Sommer: nach Sonnencreme, nach frisch gemähtem Gras und nach Gegrilltem.

Oder auch nach: Melone, Blaubeere, Erdbeere,… Damit meinen wir in diesem Fall nicht die frischen Früchte, sondern den Geruch von Wasserpfeifen, auch Shisha oder Hookah genannt. Denn in Parks oder am See sieht (und riecht) man jetzt wieder vermehrt Gruppen, die gemeinsam an der Wasserpfeife ziehen. In Freibädern sind Wasserpfeifen dagegen in der Regel verboten.

Ein harmloses Vergnügen unter Freundinnen und Freunden? Nein! Nur weil der Rauch von Wasserpfeifen süß und/oder fruchtig riecht, heißt das noch lange nicht, dass diese Produkte nicht schädlich sind. Ganz im Gegenteil.

Diese fünf Fakten über Wasserpfeifen sollten alle kennen:

Fakt 1:Der Rauch vom Wasserpfeifentabak enthält jede Menge Nikotin. Nikotin macht abhängig. Mit dem Konsum von Wasserpfeifen ist deshalb eine Suchtgefahr verbunden. 

Außerdem gelangen mit dem Wasserpfeifen-Rauch giftige und zum Teil krebserzeugende Substanzen in den Körper. Die Liste der Schadstoffe im Wasserpfeifen-Rauch ist lang: Kohlenmonoxid, Benzol, Nikotin, Teer, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Tabakspezifische Nitrosamine (TSNA), Primäre Aromatische Amine (PAA), gesundheitlich bedenkliche Metalle, Feuchthaltemittel wie Glycerin und noch viele weitere. Von Kohlenmonoxid werden beim Shisha-Rauchen sogar höhere Mengen aufgenommen als beim Rauchen von Zigaretten.

Fakt 2: Durch das Wasser in der Shisha werden diese Schadstoffe nicht herausgefiltert, wie einige denken. Vielmehr kühlt das Wasser den Rauch und sorgt damit dafür, dass er tiefer eingeatmet werden kann. Die süßen Aromen wiederum lenken davon ab, dass es sich bei der Wasserpfeife um ein gesundheitsschädliches Produkt handelt. 

Fakt 3: Es gibt auch Wasserpfeifen, die ohne Tabak funktionieren. Statt des Tabaks werden dann zum Beispiel Dampfsteine oder Gele verwendet. Allerdings entstehen auch hierbei gesundheitsschädliche, zum Teil krebserregende Stoffe, informiert unter anderem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)  auf seiner Website. Und auch beim Konsum von elektrischen Wasserpfeifen werden Giftstoffe freigesetzt. Es gibt also keinen schadstofffreien Konsum von Wasserpfeifen. Ganz besonders rät das BfR Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangeren vom Wasserpfeifen-Konsum ab. 

Fakt 4: Inwiefern vom Wasserpfeifen-Rauch ein Risiko für Menschen ausgeht, die sich im gleichen Raum aufhalten (wie beim Passivrauchen von Zigaretten), zum Beispiel in einem Shisha-Café, muss durch Studien erst noch genauer untersucht werden. Bei Messungen konnte jedoch schon eine hohe Belastung durch Feinstaub und Kohlenmonoxid festgestellt werden. Das BfR empfiehlt deshalb insbesondere Schwangeren, sich nicht dort aufzuhalten.

Fakt 5: Beim Shisha-Rauchen in geschlossenen Räumen kann es zu Kohlenmonoxidvergiftungen kommen. Dann besteht sogar akute Lebensgefahr.

Fazit: Von „süß und harmlos“ kann bei Wasserpfeifen keine Rede sein. Der Konsum ist gesundheitsschädlich und macht abhängig.

Unsere Empfehlung: lieber rauchfrei den Sommer genießen. Wir unterstützen euch beim Rauchstopp. 

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