Wie schädlich sind Tabakerhitzer?

So eine Zigarette kann ganz schön heiß werden. Kurz nachdem sie angezündet wurde, herrschen an ihrer Spitze, in der „Glutzone“, Temperaturen zwischen 600 bis 900 °C! Hier verbrennt der Tabak, mitsamt der Zusatzstoffe, die in ihm stecken. Dabei entstehen neue Stoffe. Diese „Verbrennungsprodukte“ sind gesundheitsschädlich und zum Teil sogar krebserregend. Was aber, wenn der Tabak nicht verbrannt, sondern erhitzt wird?

Tabakerhitzer statt „Tabakverbrenner“?

Tatsächlich gibt es inzwischen Geräte, die den Tabak auf etwa 350 °C erhitzen, anstatt ihn zu verbrennen. Dabei entsteht eine Art Dampf, auch „Aerosol“ genannt, der dann eingeatmet wird. Die Funktionsweise erinnert damit an die von E-Zigaretten. Es gibt allerdings einen Unterschied: Bei E-Zigaretten wird eine Flüssigkeit (Liquid) erhitzt und der dadurch entstehende Dampf dann eingeatmet.

Bei Tabakerhitzern werden dagegen spezielle „Tabakpatronen“ erhitzt, dadurch entsteht ein Aerosol, das dann eingeatmet wird. Der Ausgangsstoff, der erhitzt und verdampft wird, ist also jeweils ein anderer, obwohl die Geräte ähnlich funktionieren.

Langfristiges Gesundheitsrisiko wird erforscht

Auch wenn die langfristigen Auswirkungen des Gebrauchs von Tabakerhitzern aktuell noch unbekannt sind, gibt es schon einige Untersuchungen darüber, welche Stoffe sich in dem Aerosol befinden, die die Geräte produzieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fallen je nach Messmethode unterschiedlich aus. Dennoch lässt sich der Schadstoffgehalt aufgrund der vorliegenden Studien grob einschätzen.

Für zahlreiche schädliche Substanzen kommen die Untersuchungen dabei zu dem Ergebnis, dass ihr Gehalt im Aerosol von Tabakerhitzern geringer ist als im Rauch einer Zigarette, andererseits aber höher als im Aerosol einer E-Zigarette. Manche Stoffe kamen im Aerosol von Tabakerhitzern auch in höherer Form vor, als bei Zigaretten. Aber Achtung! Bei Stoffen wie Teer, KohlenmonoxidAcetaldehyd und Formaldehyd lassen sich  keine Grenzen festlegen, ab wann sie schädlich sind. „Weniger davon“ ist also keine richtig gute Nachricht.

Das Suchtpotenzial für Tabakerhitzer scheint ähnlich zu sein wie bei Tabakrauch. Nikotin, der dafür ursächliche Stoff, wurde in den Untersuchungen ähnlich stark aufgenommen.

Die Expertinnen und Experten vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) kommen insgesamt zu dem Schluss, dass beim Gebrauch von Tabakerhitzern ein Gesundheitsrisiko besteht. Schadstoffe gelangen beim Rauchen in den Körper und können sich insbesondere auch langfristig negativ auf das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege auswirken.

Fazit:

Auch ohne Verbrennungsprodukte werden durch das Aerosol von Tabakerhitzern schädliche und potenziell schädliche Schadstoffe in den Körper aufgenommen. Das Gesundheitsrisiko sollte nicht unterschätzt werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass noch keine zuverlässigen Langzeitstudien vorliegen. Beim Konsum wird außerdem Nikotin inhaliert, das bekanntlich abhängig macht. Deshalb ist nur Nichtrauchen gesundheitlich unbedenklich.

 

Schau' hier was junge Menschen in unserer Straßenumfrage zu Tabakerhitzern meinen!

Autoren und Quellangaben

Aktualisierung: 15.04.2024 (durch Nora Katharina Schurr)

Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.). (2023). Risiken von E-Zigaretten und Tabakerhitzern. Heidelberg. www.dkfz.de/de/krebspraevention/Downloads/pdf/Buecher_und_Berichte/2023_Risiken-von-E-Zigaretten-und-Tabakerhitzern.pdf
  • Glantz, S.A., Nguyen, N., Oliveira da Silva, A.L. (2024, 27. Februar). Population-Based Disease Odds for E-Cigarettes and Dual Use versus Cigarettes. NEJM Evidence, 3 (3).

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