Die Zigarette
Zigarettenkonsum in Deutschland
In Deutschland werden pro Jahr knapp 74 Milliarden Zigaretten geraucht. Damit sind „Fertigzigaretten“ gemeint, also jene Zigaretten, die typischerweise in Automaten oder Supermärkten zu kaufen sind. Zwar werden heutzutage weniger Zigaretten geraucht als zum Beispiel noch vor 20 Jahren, aber (fast) 74 Milliarden sind immer noch eine unvorstellbar hohe Zahl.
Hinzu kommen noch über 26.000 Tonnen Feinschnitt. Das ist loser Tabak, der in Beuteln verkauft und von Rauchenden zu Zigaretten gedreht wird. Diese Zigaretten werden oft auch „Selbstgedrehte“ genannt.
Die Zigarette: mehr als von Papier umhüllter Tabak
Man könnte meinen, so eine Zigarette sei ein „einfaches“ Produkt: Papier wird um Tabak gerollt, dann (meist) ein Filter eingesetzt – und fertig ist die Zigarette. Die eine Seite wird angezündet und der dadurch entstehende Rauch dann eingeatmet. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn eine Zigarette ist heutzutage ein hoch technisiertes Produkt.
Es stimmt zwar: Eine Zigarette besteht in der Regel aus zerkleinerten Tabakblättern plus Füllmasse (Restbestände der Tabakpflanze), Papier und meist einem Filter. Das ist aber nur das, was das Auge sehen kann. Hinzu kommen noch mehr als 600 verschiedene Zusatzstoffe, die alle ihre Funktion haben. Manche sollen dem Tabak einen angenehmeren Geschmack verleihen, andere das tiefe Einatmen erleichtern.
Hier ein paar Beispiele:
- Ammonium verstärkt die Wirkung des in der Zigarette enthaltenen Nikotins.
- Schokolade und Süßstoffe machen den Tabakgeschmack für Kinder und Erstnutzende angenehmer.
- Kakao fördert die Erweiterung der Bronchien, so dass tiefer inhaliert werden kann.
Einige dieser Zusatzstoffe, die in Lebensmitteln unbedenklich sind, können sich als Beimischung in Zigaretten in giftige Substanzen verwandeln. Der Grund: Durch die sehr hohen Temperaturen der Glutzone (500 bis 950 Grad Celsius) verdampfen oder verbrennen diese Stoffe. Dadurch entstehen viele krebserzeugende Verbrennungsprodukte sowie Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide und Schwefeldioxid, die dann eingeatmet werden. Über die Lunge gelangen sie in den Blutkreislauf und werden im Körper verbreitet. Hier erfahrt ihr mehr über die Gesundheitsschäden durch das Rauchen.
Nur die Tabakindustrie kennt die genaue Zusammensetzung und Wirkung der Zigaretten. Allerdings sind die Hersteller verpflichtet, die Liste der Zusatzstoffe und deren Wirkung dem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft anzugeben. Diese Liste wird auf der Website des Ministeriums veröffentlicht. Manche Zusatzstoffe sind inzwischen auch EU-weit verboten, wie zum Beispiel Menthol. Der Grund: Menthol überdeckt den Tabakgeschmack und fördert so den Einstieg in das Rauchen.
Laut Jugendschutzgesetz ist das Rauchen von Zigaretten und der Konsum anderer Tabakprodukte für Jugendliche unter 18 Jahren verboten.
Fazit: Zigaretten sind nicht nur teuer, sie stinken auch und vor allem: Sie machen abhängig und sind eindeutig gesundheitsschädlich. Die bessere Alternative: Gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen oder möglichst bald damit aufhören.