Die Gesellschaft profitiert vom Rauchen, weil sie viel Tabaksteuer einnimmt
Nein, das stimmt so nicht.
Die Folgekosten für Erkrankungen durch das Rauchen übersteigen deutlich die Einnahmen durch die Tabaksteuer. Das zeigt folgender Vergleich: Im Jahr 2020 lagen die Tabaksteuer-Einnahmen in Deutschland bei rund 14,6 Milliarden Euro. Eine hohe Summe, aber immer noch deutlich weniger als die errechneten wirtschaftlichen Kosten, die durch das Rauchen hierzulande entstehen: Eine große Studie kommt auf rund 97 Milliarden Euro, die das Rauchen die Gesellschaft insgesamt kostet. Dabei werden mit berechnet: alle Kosten für Behandlungen, die in Folge des Rauchens entstehen, Arzneimittel, aber auch sogenannte „Produktivitätsausfälle“: Kosten, die zum Beispiel dadurch entstehen, dass erkrankte Raucherinnen und Raucherinnen nicht zur Arbeit gehen. Neben all den Kosten dürfen wir natürlich auch nicht die jährlich etwa 127.000 Menschen vergessen, die an den Folgen des Rauchens sterben.
Also: Falsch!
Erstmals veröffentlicht: 01.05.2015; aktualisiert: 23.09.2021
Fachautor:
Peter Spahlinger
Redaktion:
Martin Reemts
Quellen:
- Effertz, T. (2020): die volkswirtschaftlichen Kosten von Alkohol- und Tabakkonsum in Deutschland. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2020. Lengerich: Pabst Science Publishers.
- Deutsches Krebsforschungszentrum (2020). Tabakatlas Deutschland 2020, online abrufbar unter Informationen zur Tabakkontrolle (dkfz.de)