Paffen ist harmlos
Ist Paffen gesünder als Inhalieren? Was denkst du?
Den Rauch direkt wieder auspusten, um dadurch die Lunge zu verschonen: Theoretisch lässt sich nachvollziehen, wie jemand auf die Idee kommen kann, die Lunge beim Rauchen „umgehen“ zu wollen – indem er oder sie nicht „auf Lunge raucht“, sondern pafft. Schließlich wird die Lunge durch den Rauch besonders stark angegriffen. Man denke nur an Lungenkrebs oder den sogenannten „Raucherhusten“ (hinter dem oft die Erkrankung COPD steckt).
Ein Problem dabei: Der Tabakrauch richtet schon im Mund großen Schaden an. Die Zähne und die Schleimhaut im Mund werden angegriffen. Über die Mundschleimhaut gelangen die Schadstoffe des Tabakrauchs auch in den Blutkreislauf – und werden dann im ganzen Körper verteilt. Und nicht nur das: Die Blutgefäße selber werden auch angegriffen. Sie können verhärten und verstopfen. Dadurch steigt das Risiko für Herzkrankheiten. Zudem enthält Tabakrauch ja bekanntlich krebserregende Substanzen. Wenn der Rauch nun längere Zeit im Mundraum gehalten wird, steigt dadurch das Risiko für Krebs in genau diesem Bereich: in der Mundhöhle und im Rachen.
Und: Mit den Schadstoffen des Tabaksrauchs gelangt auch Nikotin in den Blutkreislauf – die Substanz, die dafür verantwortlich ist, dass Rauchen abhängig macht. Von der glimmenden Zigarette steigt außerdem ein Rauch auf, der dann, wenn er zum Beispiel durch die Nase oder den Mund eingeatmet wird, auch die Lunge erreichen kann (Passivrauchen). Damit ist der Versuch, durch das Paffen die Lunge „außen vor zu lassen“: gescheitert.
Also: Falsch
Erstmals veröffentlicht: 01.05.2015; aktualisiert: 23.09.2021