Im Duo noch schädlicher: Rauchen und Cannabis

Ihr habt es vermutlich mitbekommen: Anfang April ist in Deutschland ein Gesetz in Kraft getreten, über das zuvor viel diskutiert und gestritten wurde. Die Rede ist natürlich vom sogenannten „Cannabisgesetz“. Viele Menschen wissen jedoch gar nicht so genau, was in dem Gesetz steht, was sich jetzt alles ändert und vor allem: was sich nicht verändert!

Anlass genug, euch heute die wichtigsten Fakten zum neuen Gesetz vorzustellen und aufzuklären, welche Gesundheitsgefahren durch das Rauchen von Cannabis entstehen.

Was sich durch das Cannabisgesetz NICHT ändert:

  • Für alle unter 18 Jahren ändert sich durch das Gesetz gar nichts. Für sie ist Cannabis weiterhin verboten. Und das hat auch einen guten Grund: Jugendliche haben bei Konsum von Cannabis ein besonders hohes Gesundheitsrisiko (siehe unten)!
  • Die Weitergabe von Cannabis an Kinder und Jugendliche bleibt ebenfalls verboten und ist mit Strafen verbunden.

Was sich durch das Gesetz verändert:

  • Erwachsene dürfen Cannabis besitzen und konsumieren, müssen sich dabei aber an bestimmte Regeln halten.
  • Erwachsene dürfen Mitglieder in sogenannten „Anbauvereinigungen“ werden. Diese Vereinigungen dürfen an ihre Mitglieder, ebenfalls nach bestimmten Regeln, vorgeschriebene Mengen Cannabis abgegeben.
  • Außerdem dürfen Erwachsene zu Hause bis zu drei Cannabispflanzen selber anbauen.

Warum Cannabis für Jugendliche besonders schädlich ist:

  • Bis zum 25. Lebensjahr finden im Gehirn wichtige Reifungsprozesse statt. Aber: 
  • offenbar greift der Wirkstoff THC, der im Cannabis enthalten ist, in diese wichtigen Entwicklungsprozesse ein. Kiffen kann dadurch die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen! 
  • Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwierigkeiten können die Folge sein. Es kann sogar zu schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Psychosen kommen, bei denen sich schwer Erkrankte selbst oder andere in Todesgefahr begeben können.

Welche Gesundheitsgefahren durch Kiffen entstehen:

  • Jede Menge Schadstoffe: Der Rauch von Cannabis enthält ähnlich viele Schadstoffe wie der Rauch von Tabak. Die Konzentration mancher Schadstoffe ist im Rauch von Cannabis sogar noch höher, als im Tabakrauch (von zum Beispiel Zigaretten).
  • Angriff auf die Lunge: Beim Rauchen von Cannabis oder eines Cannabis-Tabak-Gemischs werden meist tiefere Züge genommen, als beim Rauchen von Zigaretten. Oft bleibt der Rauch länger in der Lunge. Das bedeutet: Die giftigen, zum Teil krebserzeugenden Substanzen, gelangen in großer Zahl in die Lunge und bleiben dort länger.
  • Doppelte Abhängigkeit: In Tabak ist Nikotin enthalten und das macht abhängig. Auch der Konsum von Cannabis kann zu einer Abhängigkeit führen. Beides zusammen ist: eine besonders schlechte Idee!

Weitere Informationen zur Schädlichkeit des Rauchens findet ihr unter Dein Körper raucht mit. Wer noch mehr zuverlässige Informationen über die Risiken von Cannabis haben möchte, ist bei www.cannabis-praevention.de richtig.
 

Autoren und Quellangaben

Fachautor: Peter Spahlinger
Fachredaktion: Nora Katharina Schurr
Veröffentlichung: 23.04.2024
Quellen: 

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (2023). Cannabis und Rauchen – eine schädliche Verbindung. Fakten zum Rauchen, Heidelberg.
  • Webseite Cannabisprävention der BZgA: www.cannabis-praevention.de 
     

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